Amazons Visa-Kreditkarten werden eingestellt

Onlinehändler Amazon und die Landesbank Berlin stellen ihre Zusammenarbeit ein, für die Amazon-Kreditkarte naht das Ende.

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(Bild: Nicole Glass Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Amazon und die Landesbank Berlin (LBB) beenden ihre Kooperation für Amazons Visa-Kreditkarten. Inhaber der entsprechenden Karten werden derzeit von der LBB angeschrieben und über die Schließung der Konten informiert. Die Karten laufen demnach zum 30.09.2023 aus. Die LBB bietet Kunden die Möglichkeit, auf eine neue Visa Card Extra mit anderen Konditionen umzusteigen. Sie wird von der Berliner Sparkasse herausgegeben und hat keine Verbindung zu Amazon.

Bei einem Wechsel auf die neue Kreditkarte seien die Amazon-Kreditkarten noch bis zum 26. März 2024 nutzbar, bevor die neuen Kreditkarten dann ab 27. März 2024 gelten. Eine automatische Übertragung auf die neuen Kreditkarten finde nicht statt, Kunden müssen laut LBB die neuen Vertragsbedingungen bis 27. September 2023 selber anfordern. Die erhaltenen Unterlagen müssten dann mit Unterschrift postalisch zurückgesandt werden. Sofern nur die Vertragsunterlagen angefordert, aber nicht bis Stichtag 15. November 2023 zurückgeschickt wurden, werde die Amazon-Kreditkarte zum 30. November 2023 gekündigt. Wer zusätzlich zur Amazon-Kreditkarte auch Partnerkarten hatte, muss sich ebenfalls von diesen verabschieden, wie Amazon in seinen FAQ zum Kreditkarten-Ende ausführt. Das neue Kartenangebot der LBB beinhalte keine Partnerkarten.

Wer sich für die neue Kreditkarte der LBB interessiert, sollte beachten: Das Kreditkartenkonto ist ein reines Teilzahlungskonto. Nimmt man darüber einen Kredit in Anspruch, wird zum Abrechnungstag lediglich eine festlegbare Rate vom Girokonto abgebucht. Reicht die nicht für die Kreditsumme, muss man sich entweder selber noch um eine Zahlung auf das Konto kümmern oder für die Stundung einen Sollzins hinnehmen. Der liegt laut LBB aktuell bei 18,41 Prozent effektivem Jahreszins. Bei der bisherigen Amazon-Kreditkarte war es auch möglich, auf Vollzahlung umzusteigen – hier wird zum Abrechnungstag der fällige Betrag komplett vom Girokonto abgebucht.

Mit den Karten gesammelte Bonuspunkte müssen Amazon zufolge zum jeweiligen Ablauftermin der Karte eingelöst werden, ansonsten verfallen sie. Zum Ende noch vorhandenes Euro-Guthaben auf dem Kartenkonto werde aufs Girokonto überwiesen.

Amazon hat die Kreditkarten als Instrument für die Kundenbindung genutzt, 2018 wurde auch eine Karte mit besonderen Konditionen für Prime-Abonnenten eingeführt. Zu den Gründen für das Ende des Angebots machten beide Partner keine Angaben. Laut einer Amazon-Sprecherin habe der Konzern seit "2006 eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit der Landesbank Berlin geführt, die wir nun einvernehmlich beenden". Amazon kündigte an, an einem Kreditkartenprodukt zu arbeiten, Details sind aber noch offen.

Update

Weitere Informationen zu den Konditionen der neuen LBB-Kreditkarte ergänzt.

(axk)