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Ampere Altra: ARM-Prozessoren mit bis zu 80 Kernen, 3,3 GHz und PCIe 4.0

Mark Mantel
Ampere Altra: ARM-Prozessoren mit bis zu 80 Kernen, 3,3 GHz und PCIe 4.0

(Bild: Ampere)

Ein Zwischenschritt zur nächsten Generation setzt ab Jahresende auf 128 CPU-Kerne mit 7-Nanometer-Technik von TSMC.

Ampere stellt seine erste Altra-Prozessorgeneration alias QuickSilver vor und nennt damit einhergehend die Spezifikationen von elf Server-Prozessoren. Das Topmodell Altra Q80-33 setzt auf 80 ARM-Rechenkerne mit einer Taktfrequenz von 3,3 GHz bei einer Thermal Design Power (TDP) von 250 Watt.

Verglichen mit Amperes Ankündigung im März 2020 [1] entspricht das einer Steigerung von 300 MHz bei gleichzeitiger Anhebung der TDP um 40 Watt, die der 7-Nanometer-Prozess des Chipauftragsfertigers TSMC hergibt. Mit einer Verringerung der Leistungsaufnahme steigt derweil die Effizienz: Der Q80-26 setzt auf 80 CPU-Kerne mit 2,6 GHz bei 150 Watt TDP. Die Prozessorserie skaliert nach unten hin bis zum 32-Kerner Q32-17 (1,7 GHz) bei 45 bis 58 Watt TDP herunter – der Maximalwert gilt für eine RAM-Vollbestückung mit 4 TByte DDR4-3200 samt ECC an acht Speicherkanälen.

Prozessor Kerne / Threads Takt Speicher TDP
Q80-33 80 / 80 3,3 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 250 W
Q80-30 80 / 80 3,0 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 210 W
Q80-26 80 / 80 2,6 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 175 W
Q80-23 80 / 80 2,3 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 150 W
Q72-30 72 / 72 3,0 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 195 W
Q64-33 64 / 64 3,3 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 220 W
Q64-30 64 / 64 3,0 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 180 W
Q64-26 64 / 64 2,6 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 125 W
Q64-24 64 / 64 2,4 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 95 W
Q48-22 48 / 48 2,2 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 85 W
Q32-17 32 / 32 1,7 GHz DDR4-3200 (8 Kanäle) 45–58 W

Die angegebenen Taktfrequenzen sollen in allen Lastszenarien anliegen, auch wenn die zwei 128 Bit breiten SIMD-Einheiten pro CPU-Kern ausgelastet werden. Zur Anbindung von Beschleunigern und Zusatzcontrollern stellt ein Altra-Prozessor 128 PCI-Express-4.0-Lanes bereit. In einer Dual-Socket-Konfiguration kommunizieren zwei CPUs über den Cache Coherent Interconnect for Accelerators (CCIX) [2] miteinander, wofür sie jeweils 32 PCIe-4.0-Lanes verwenden – 192 werden dann nach außen geführt.

Über die 80-Kerner hinaus will Ampere weitere Modelle mit 128 CPU-Kernen nachschieben [3], Altra Max genannt. Sie nutzen die gleiche Architektur auf Basis von ARMs lizenziertem Neoverse-V1-Design und passen auf die gleichen Mainboards mit der CPU-Fassung LGA4926. Neoverse-V1-Kerne nutzt beispielsweise auch Amazon bei seinen Graviton2-Prozessoren [4] (max. 64 CPU-Kerne). Ampere spricht von Optimierungen am Mesh-Interconnect, um die Latenz durch die 48 zusätzlichen Rechenkerne im Zaum zu halten.

Testmuster der 128-Kerner verschickt Ampere bis Jahresende an Betreiber von Rechenzentren, die Serienproduktion soll Mitte 2021 starten. Testmuster der zweiten Altra-Generation alias Siryn sollen Ende 2021 folgen, woraufhin 2022 die Serienproduktion beginnen wird. Die CPUs setzen auf TSMCs 5-nm-Prozess.

(mma [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4794196

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Ampere-Altra-ARM-Prozessor-mit-80-CPU-Kernen-und-reichlich-PCIe-4-0-4676192.html
[2] https://www.heise.de/news/CCIX-Schnittstelle-fuer-Hardware-Beschleuniger-3215723.html
[3] https://amperecomputing.com/ampere-altra-family-of-cloud-native-processors-expands-to-128-cores-with-altra-max/
[4] https://www.heise.de/news/Amazons-ARM-Serverprozessor-Graviton2-greift-Xeons-an-4603152.html
[5] mailto:mma@heise.de