Analysefirma: Große OLEDs von Apple erst 2027

Noch immer setzt Apple nur bei iPhone und Watch auf organische Leuchtdioden. Auf dem Desktop könnte das noch eine Weile so bleiben, heißt es in einer Analyse.

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Pro Display XDR von Apple

Apples Pro Display XDR im aktuellen Zustand mit Mini-LED-Technik.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

OLED-Bildschirme sind in der PC-Welt seit Jahren keine Seltenheit: Man kann sich Notebooks mit der besonders kontrastreichen Display-Technik ebenso kaufen wie größere Screens für den Schreibtisch. Apple agiert hier hingegen weiter zögerlich. Einer neuen Marktuntersuchung zufolge werden größere OLEDs des Mac-Herstellers nicht vor 2027 angeboten werden. Der Grund sind offenbar die besonderen Anforderungen, die Apple seinen Panellieferanten stellt.

Momentan gibt es nur zwei Bereiche, in denen Apple (fast) durchgängig OLED-Technik einsetzt: Das iPhone und die Apple Watch. Bei den Smartphones sind alle aktuellen iPhone-14-Modelle mit organischen Leuchtdioden bestückt, nur das iPhone SE 3 aus dem vergangenen Jahr nutzt LCDs. Die Apple Watch wird wiederum seit Verkaufsstart 2015 mit kleinen OLED-Displays geliefert. Beim Mac gibt es keinen einzigen OLED-Screen – weder bei den Notebooks noch auf dem Desktop, wo Apple Studio Display und Pro Display XDR ebenfalls noch LCD nutzen. Beim iPad gibt es ebenfalls keine OLED-Technik.

Wie nun die Researchfirma Omdia in ihrem jüngsten Marktbericht schreibt, plant Apple nach wie vor einen längerfristigen Umstieg auf OLED-Schirme. Die ersten größeren Screens sollen demnach im iPad Pro landen, was angeblich schon 2025 erfolgen könnte. Dann käme bis 2026 das erste MacBook Pro und schließlich 2027 Desktop-Maschinen – möglicherweise neue iMacs mit 32 bis 42 Zoll (QD-OLED oder WOLED). Alternativ könnte Apple hier auch das Studio Display oder ein neues Pro Display XDR versorgen. Omdia glaubt sogar an einen "phase out" aller LCDs im mobilen Bereich – samt Mini-LED-Backlight – durch Apple bis 2026.

Noch scheint bei Apple allerdings eine zweite Seele in der Brust zu wohnen: Der Konzern ist weiterhin an Micro-LED-Screens interessiert, die Vorteile gegenüber OLEDs haben könnten. Dabei hieß es erst im vergangenen Monat, Apple könne einer künftigen Variante der Apple Watch Ultra solche Screens verpassen. Die Vorteile der Micro-LED-Technik sind jenen von OLED im Vergleich zu LCD-Displays ähnlich. Bildschirme mit OLED haben ein höheres Kontrastverhältnis und können intensivere Farben anzeigen. Micro-LED erlaubt zusätzlich eine höhere Helligkeit, ist haltbarer als OLEDs und verspricht eine höhere Energieeffizienz.

Auch könnte die Micro-LED-Technik bei großen Screens günstiger ausfallen als OLED-Technik – besonders, wenn Apple endlich wieder mit größeren Panels nachlegen will. Das Pro Display XDR braucht mit seinen 32 Zoll dringend einen Nachfolger. 42 Zoll große Displays hatte Apple bislang noch nie im Angebot.

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(bsc)