Analyst zum iPhone 15: KĂĽnftig Unterschiede zwischen Pro und Pro Max

Beim iPhone 14 bekommen die Pro-Modelle schon deutlich mehr neue Funktionen als die Standard-Geräte. Das soll aber erst der Anfang gewesen sein.

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Das iPhone 14 Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Der Analyst Ming-Chi Kuo macht iPhone-Interessierten wenig Hoffnung, dass die Standard-Modelle des iPhones in künftigen Modellgenerationen wieder mehr zu den Pro-Geräten aufschließen. Ganz im Gegenteil: Für das iPhone 15 erwartet er sogar, dass Apple zusätzlich größere Unterschiede im Funktionsumfang zwischen dem iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max einplant. Damit wolle der Hersteller potenzielle Käufer dazu animieren, mehr Geld auszugeben.

Mit dem iPhone 14 hat Apple die Schere zwischen den Standard- und Pro-Varianten des iPhones bereits weiter geöffnet: Während im iPhone 14 und iPhone 14 Plus der A15-Chip aus dem Vorjahr eingebaut wird, der laut Apple aber leicht verbessert wurde, steckt im iPhone 14 Pro und im iPhone 14 Pro Max der neueste A16. Vor dem iPhone 14 hatten Apples neue Smartphone-Generationen sowohl in Standard- als auch Pro-Modellen jeweils den neuesten Chip.

Deutliche Unterschiede gibt es außerdem beim Aussehen und den Kameras: Die Pro-Modelle haben die neue Dynamic Island, während die Standard-Modelle weiterhin auf die Notch setzen. Im Pro gibt es überdies ein Always-on-Display, in den Standardmodellen bleibt es beim alten Display. Die Unterschiede bei der Kamera haben hingegen schon Tradition. Mit dem 48-Megapixel-Bildsensor in den Pro-Geräten gibt es aber auch hier nochmal etwas drauf, während zum Beispiel das Standard-Modell bis heute keinen optischen Zoom bietet.

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Kuo, der als Analyst der Finanzberatungsfirma TF Securities in Taiwan über gute Kontakte in die Zulieferindustrie Asiens besitzt, berichtet nun davon, dass die Differenzierung noch weiter ausgebaut wird. Damit entkräftet er auch Vermutungen, Apples Wiederverwenden des A15-Chips könnte Folge des Chipmangels oder der Lieferkettenprobleme infolge der Coronapandemie sein.

Stattdessen schätzt er die Situation so ein, dass Apple eine präzise Produktsegmentierungsstrategie einschlage, um den durchschnittlichen Verkaufspreis des iPhones zu erhöhen. Das Wachstum soll in dem laut Kuo gesättigten Markt also nicht mehr primär über die Erschließung neuer Märkte oder zusätzliche Verkäufe erzielt werden, sondern dadurch, dass die vorhandenen Kunden bei einem Neukauf zum teureren Modell greifen.

Das Spiel mit den unterschiedlichen Ausstattungen der iPhones hat bei Apple aber schon länger Tradition. Bereits beim iPhone 6 begann der Hersteller damit, die Plus-Modelle nicht nur mit einem größeren Bildschirm zu versehen, sondern auch mit zusätzlichen Funktionen wie einer optischen Bildstabilisierung (6 Plus) oder einer Teleobjektiv-Kamera (7 Plus) zum Kauf des teureren Modells zu motivieren. Nach dem iPhone X, das für sich allein stand und nur von dem günstigeren iPhone 8 als Alternative flankiert wurde, bildete sich mit dem iPhone XS und iPhone XR langsam die heutige Aufteilung heraus. Mit dem iPhone 11 führte Apple die Aufteilung zwischen zunächst einem Standard- und zwei Pro-Modellen ein. Seit dem iPhone 12 sind jeweils zwei Standard- und zwei Pro-Modelle.

(mki)