Analyst: Produktionsprobleme in China kosten Apple viele Verkäufe

Die iPhone-14-Pro- und 14-Pro-Max-Verkäufe sollen wegen Apples China-Problemen "signifikant geringer" ausfallen als der Markt glaubt, so ein bekannter Analyst.

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iPhone 14 Pro Max und 14 Pro.

Heiß begehrt und zu Weihnachten schwer zu kriegen: iPhone 14 Pro und 14 Pro Max.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Schwierigkeiten, ausreichend iPhone-14-Pro- und 14-Pro-Max-Modelle zu produzieren, sind offenbar schwerwiegender, als bislang angenommen. Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities, der über gute Kontakte in die Lieferkette des iPhone-Herstellers in Asien verfügt, glaubt, dass die Zahl der ausgelieferten Geräte im vierten Quartal 2022 "signifikant geringer" ausfallen werde, als von der Wall Street erwartet.

Grund ist die Zero-COVID-Politik der Kommunistischen Partei Chinas, die dazu führt, dass auch Fabriken in einem Lockdown sind. Viele Arbeiter in der wichtigsten iPhone-Fabrik der Welt in Zhengzhou sind nicht mehr bereit, dies mitzumachen, protestieren offen und verlassen trotz Bonus-Anhebungen das Werk. Der Standort mit 200.000 bis 300.000 Mitarbeitern (in Spitzenzeiten) ist der einzige, in dem iPhone 14 Pro und 14 Pro Max gebaut werden. Und genau diese Geräte sind im Markt weltweit besonders stark nachgefragt.

Bereits zuvor hieß es, Apple könne mehr als 30 Prozent Produktionskapazität für die beiden Geräte verloren haben. Nun meint Kuo, dass die Zahl der produzierten iPhones im vierten Quartal um nochmals 20 Prozent schrumpft. Seiner Ansicht nach schafft es Apple, 70 bis 75 Millionen Einheiten zu prodzieren. Zuvor war von über 90 Millionen die Rede, während der Markt mittlerweile annimmt, dass es 80 bis 85 Millionen werden könnten. Schon seit über einer Woche sind die Modelle nicht mehr für Weihnachten zu bestellen, Apples eigentlich wichtigster Verkaufszeit.

Apple kann zudem durch seinen Partner Foxconn die Produktionskapazität nicht voll ausnutzen, weil Arbeiter fehlen. Kuo zufolge lag die durchschnittliche "Capacity Utilization Rate" der Fabrik im November bei nur 20 Prozent – eigentlich müsste sie aufgrund des Weihnachtsgeschäfts unter Volllast laufen. Im Dezember werde sie sich höchstens auf 30 bis 40 Prozent erhöhen. Apple reagiert mittlerweile, indem der Konzern Bestellungen an zwei Konkurrenten von Foxconn herausgibt – Pegatron und Luxshare. Doch deren Geräte kommen frühestens Ende Dezember und sie machen zusammen wohl nur 20 Prozent der Bestellungen bei Foxconn aus. In andere Länder wie Indien kann Apple die Produktion seiner High-End-iPhones (noch) nicht auslagern.

Kuo fürchtet auch, dass Lieferverzögerungen und aufkommende Rezession dazu führen könnten, dass die Nachfrage nach den neuen iPhones "verschwinden" könnte. Bislang gingen Analysten davon aus, dass diese sich nur ins Frühjahr 2023 verschieben könnte. Insgesamt könnte sich der iPhone-Umsatz um 20 bis 30 Prozent reduzieren, glaubt Kuo, der seine Ansichten in einem Medium-Posting zusammengefasst hat.

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(bsc)