Android: Fliegeralarm in der Ukraine auf Betriebssystemebene

Android-User in der Ukraine nutzen eine App, um vor russischen Luftangriffen gewarnt zu werden. Google integriert die Warnungen nun direkt in Android.

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(Bild: Shutterstock.com/Asif Islam)

Lesezeit: 2 Min.

In der Ukraine warnt Android Nutzerinnen und Nutzer künftig vor russischen Luftangriffen. In einem Blog-Eintrag hat Google angekündigt, dass eine solche Funktion direkt in die Play Services im Android-Betriebssystem eingebaut wird. Das entsprechende Update werde bereits verteilt.

Bisher waren Ukrainerinnen und Ukrainer für Luftalarme auf eine App im Play Store angewiesen, berichtet das Android-Magazin XDA Developers. Diese Anwendung und das neue Android-Feature funktionieren ähnlich: Beide Systeme verlassen sich auf Angaben der ukrainischen Regierung, um Frühwarnungen an Handys zu schicken. Durch die Integration ins Betriebssystem können diese Warnungen künftig auch Personen sehen, die keine zusätzliche App auf ihrem Smartphone installiert haben.

Google beschreibt die Funktion in seinem Blog-Eintrag als Ergänzung zu bisherigen Warnsystemen. Auf Twitter schreibt Google-Entwickler Dave Burke, das Systeme basiere auf dem Alarm-Mechanismus, den Google ursprünglich zur Warnung vor Erdbeben entwickelt hatte. Die Warnung vor Luftangriffen wird aber nicht durch Datenauswertung ausgelöst, sondern liegt in den Händen der ukrainischen Regierung.

In seinem Blog-Eintrag beschreibt Google weitere Schritte, die Personen in der Ukraine helfen sollen. Unter anderem hat Google seine Werbenetzwerke in Russland ausgesetzt und "die große Mehrheit" seiner kommerziellen Tätigkeiten in Russland auf Eis gelegt, wie das Unternehmen selbst schreibt. Gmail, Youtube und die Google-Suche funktionieren in Russland aber noch.

Daneben arbeitet Google daran, die Verbreitung von staatsnahen russischen Medienkanälen einzudämmen. In Europa werden daher Apps von staatlich finanzierten Sendern aus dem Play Store entfernt. Laut Google sind davon neben RT und Sputnik weitere Medien betroffen. RT und Sputnik sind außerdem nicht mehr in der Google-Suche zu finden.

(dahe)