Angeblich Milliardenverluste durch Surfen bei der Arbeit

Privates Internetsurfen von Mitarbeitern kostet deutsche Unternehmen über 100 Milliarden DM im Jahr – so das Ergebnis einer Untersuchung.

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Von
  • Christian Persson

Privates Internetsurfen von Mitarbeitern kostet deutsche Unternehmen über 100 Milliarden DM im Jahr – so jedenfalls lautet das Ergebnis einer Untersuchung in über 1000 deutschen Firmen im Auftrag des Düsseldorfer Softwarehauses Sterling Commerce.

Der Studie zufolge gehen mehr als 60 Prozent aller Arbeitnehmer mit Internetzugang mindestens einmal am Tag aus privaten Gründen ins Netz. Durchschnittlich verbringe jeder Beschäftigte 3,2 Stunden pro Woche ohne betrieblichen Anlass online. "Pro Mitarbeiter entsteht dadurch ein Arbeitsausfall von mehr als 17 Tagen im Jahr", sagte Wilfried Heinrich, Geschäftsführer der Agentur Denkfabrik, die die Studie im Auftrag von Sterling Commerce erstellte. Bei Arbeitskosten von durchschnittlich 49,23 DM pro Stunde und 16,2 Millionen Arbeitsplätzen mit Internetzugang entstünden somit im Jahr Kosten von 104 Milliarden Mark – ohne Berücksichtigung der Zugangskosten.

Wirksame Gegenmaßnahmen seien schwierig umzusetzen, meint Heinrich: "Den Unternehmen fällt nicht viel dazu ein." In kleineren Firmen sei es beispielsweise möglich, separate Internet-Arbeitsplätze einzurichten: "Das schafft soziale Kontrolle." Roland Ebert-Weglehner von Sterling Commerce warnt die Unternehmen jedoch, die "schleichende Kostenlawine" zu ignorieren. Es gebe immer mehr Anlässe zum privaten Surfen: "Je größer zum Beispiel der Kreis der privaten Aktionäre ist, desto häufiger werden Börseninformationen abgerufen." (cp)