Computex

Angefasst: Das 13,3-Zoll-Tablet Asus Transformer Book

Auf der Computex konnte man es ausprobieren: Die neue Version des Core-i-Slate von Asus mit ansteckbarer Tastatur und 13,3-Zoll-Display mit Full HD, ein weiterer Konkurrent zum Surface Pro.

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Tasten und Touchpad gehen in Ordnung, die Farben des Displays verblassen bei Draufsicht von schräg oben allerdings ein wenig.

Asus eilt mit seinen Vorstellungen der Zeit weit voraus, so sind die Computex-Neuigkeiten wie das Fonepad Note, das Transformer Pad Infinity oder das Transformer Book Trio wohl frühestens im dritten Quartal erhältlich. Immerhin gibt es nun die Möglichkeit, einige schon früher gezeigte Geräte endlich auszuprobieren, beispielsweise das auf der IFA als Mockup gezeigte Transformer Book, ein Windows-8-Slate mit Core i, Full-HD-Display und ansteckbarer Tastatur.

In erster Linie ist das Book also ein Tablet. Es hat ein Plastikgehäuse sowie Lüftungsschlitze links und oben. Das Gewicht von einem Kilogramm geht mit Blick auf die Größe in Ordnung, auch die Dicke von 12 Millimetern, denn das T300 hat ein größeres Display als die Core-i-Konkurrenz mit ihren 10- bis 11,6-Zoll-Panels: eines mit 13,3 Zoll Diagonale. Es zeigt 1920 × 1080 Punkte mit 165 dpi, sodass aus normalem Abstand Pixel kaum zu erkennen sind. Problematisch ist allerdings der recht kleine Ablesewinkel: Liegt das Tablet auf dem Tisch, verblassen schon die Farben.

Abgesehen vom farblichen Unterschied zwischen Tastatur und Tablet geht das T300 als flach und leicht durch: 1,6 Kilogramm schwer und etwa 22 Millimeter dick ist das Gespann. Die Anschlüsse für Display und USB finden sich nur am Tablet.

Die verblassenden Farben beeinträchtigen besonders den Notebook-Modus: Damit die Tastatur mit eingestecktem Slate aufgrund dessen hohen Gewichts nicht umkippt, hat Asus ein kräftiges, sich nicht allzu weit öffnendes Scharnier eingebaut. So hat man bei üblicher Arbeitshaltung keinen optimalen Blickwinkel aufs Display, es steht zu steil. Ähnlichess trifft auch auf das Microsoft Suface Pro und Acer Iconia W700 / Aspire P3 zu, doch hat man dort dank IPS-Panel nur mit einem kleinen Helligkeitsverlust zu kämpfen, nicht aber mit verblassenden Farben. Das war beim Vorgänger besser, dem TX300 noch ohne Haswell, denn das hatte ein IPS-Panel.

Das Scharnier an der Tastatur hält das Tablet sicher; Einstecken und Herausnehmen gehen einfach von der Hand.

Auch die Tastatur hat Asus deutlich abgespeckt. Sie besteht nun nur noch aus einem Metallkörper mit guten Tasten und großem Touchpad, doch keinerlei elektrischer Kopplung zum Tablet; sie hat daher einen internen Akku und MicroUSB-Anschluss zum Laden desselbigen. Die Tastatur des TX300 ist hingegen ein vollständiges Dock mit 500-GByte-Festplatte, Kartenleser, zusätzlichem Akku und Buchsen für DisplayPort, LAN, USB und Kopfhörer. Ob es eine Möglichkeit gibt, dieses Dock am T300 zu nutzen, war auf der Messe nicht in Erfahrung zu bringen; erwähnt wurde es jedenfalls nicht.

Doch allzu weit lässt sich das Display nicht nach hinten neigen, was zu einem recht steilen Einblickwinkel führt, bei dem Farben und Helligkeit schon nachlassen.

Die übrige Ausstattung des Riesen-Tablets geht in Ordnung: SSD mit maximal 256 GByte, bis zu 4 GByte Hauptspeicher, Frontkamera, optionale Rückkamera, 12 Millimeter Dicke, Dualband-11n-WLAN, Micro-HDMI, Bluetooth 4.0, USB 3.0. Der Akku ist mit 55 Wh zwar stärker als beispielsweise der 42-Wh-Akku des Surface Pro, doch zur Laufzeit kann man nichts sagen: Einerseits verspricht die Haswell-Plattform eine niedrigere Leistungsaufnahme als beim Surface Pro, andererseits benötigt das größere Display mehr Strom. Asus verspricht acht Stunden.

Der Vorgänger TX300 kostet in Deutschland mit Tastatur, 128 GByte, Core i5 (und 500-GByte-Platte in der Tastatur) rund 1400 Euro, was im Vergleich teuer ist: Das Surface Pro kostet in gleicher Konfiguration inklusive Tastatur 1110 Euro, das Acer Iconia W700 nur 800 Euro. Auch wenn beide keine Festplatte in der Tastatur und kleinere Displays haben, mögen diese Preise Asus dazu bewegt haben, im T300 ein billigeres Display einzusetzen und die Fähigkeiten der Tastatur zusammenzustreichen – doch genau einen Preis wollte Asus noch nicht nennen. Das vor allem im Notebook-Modus spannendere Modell bleibt somit der Vorgänger TX300.

Der lange Spalt zum Anschluss der Tastatur wird von einer einklappbaren Metallschiene geschützt. Elektrische Anschlüsse finden sich dahinter nicht.

Update 7.6.: Das T300 läuft mit den 15-Watt-Versionen von Haswell. In den ausgestellten Versionen war der i7-4500U (1,8 / 3 GHz, HD 4400) eingebaut, die schnellste 15-Watt-Variante. Das funktionsreichere Dock des TX300 lässt sich nicht nutzen, da der Tastaturanschluss des T300 rein mechanisch ist und keine Schnittstelle enthält. Nach vier Tagen Messe war das Scharnier beschädigt oder etwas ausgeleiert, sodass sich das Display weiter aufklappen ließ – wodurch das Book dann nach hinten umfiel. (jow)