Angehört: Apples neu geformte Ohrhörer

Die "Earpods" kommen ohne die In-Ear-typischen Gummimanschetten aus, versprechen aber trotzdem einen vollen ausgewogenen Klang. Wir haben sie probegehört.

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Apple liefert das iPhone 5 ebenso wie die überarbeiteten iPods touch und Nano mit den neu entwickelten Earpods aus. Für 29 Euro werden sie auch separat im Apple Store angeboten. Obwohl wir sie schon kurz für den c't-Test (erscheint kommenden Montag in Ausgabe 21/12) zur Verfügung hatten, haben wir sie noch einmal mit etwas mehr Zeit probegehört.

Die Entwicklung der Ohrhörer, für deren Klang ein Zimmerlautsprecher Vorbild gewesen sein soll, hat laut Apple drei Jahre gedauert.

Im Unterschied zu anderen In-Ear-Modellen nutzen sie keine Gummimanschette, die in den Gehörgang gestopft wird. Daher sitzen die speziell geformten Kunststoff-Stöpsel anders – in den Ohren des einen Testhörers gut, in denen eines zweiten lockerer. Bei beiden erzeugten sie nicht das Gefühl, von der Außenwelt abgeschottet wie unter einer Glocke zu sitzen.

Die Kreuzung aus gewöhnlichen Ohrhörern und In-Ear-Headphones kommt ohne Gummimanschetten aus.

Obwohl die speziell geformten, laut Apple drei Jahren lang entwickelten Kunststoffhörer den Gehörgang nicht luftdicht abschließen, ist die Wiedergabe tiefer Frequenzen erstaunlich gut. Sie wirkt zwar leicht überbetont, aber nicht unnötig aufgeblasen, wie man es etwa von Modellen der Beats-Reihe kennt. Ebenso sorgen die Höhen für einen transparenten Klang – schmerzende Zischgeräusche, wie sie andere In-Ears in dieser Preisklasse mitunter produzieren, konnten wir nicht ausmachen. Mitten sind ebenfalls präsent, sodass sich insgesamt zwar kein analytisch-neutrales, aber doch ausgewogenes Klangbild ergibt, das man bei Ohrhörern unter 30 Euro sonst selten findet.

Die Earpods werden mit dem neuen iPhone 5 sowie den neuen iPod-Modellen ausgeliefert, aber auch separat angeboten.

Die gummierte Kabelummantelung schützt vor allzu leichten Kabelbrüchen, ohne viel störende Körperschallgeräusche beim Rascheln an der Kleidung zu übertragen. Ein Schalter am rechten Hörer-Kabel aktiviert das Mikrofon und erlaubt die Lautstärkeregelung. Die Sprachqualität ist für ein kleines Kabelmikrofon erstaunlich klar.

Angesichts des günstigen Preises können die neuen Ohrhörer überzeugen. Eine vergleichbare Basswiedergabe findet man sonst nur bei In-Ear-Modellen mit Gummimanschette. Klanglich kommen die Apple-Ohrhörer zwar nicht an Premium-Modelle beispielsweise von Beyerdynamic oder Sony heran, für diese muss man aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Sitz ist angenehmer als bei vielen anderen Ohrstöpseln, weil sich die Gehöröffnungen bei jedem Menschen jedoch unterscheiden, sollte man vorab prüfen, ob die Stöpsel nicht zu locker sitzen. (hag)