Angeklagt: Rechtsextremer Israeli setzt Mordaufruf ins Web

Ein 20-jähriger Israeli muß sich vor Gericht verantworten, weil er auf seiner Homepage zum Mord am israelischen Ministerpräsidenten Barak aufgerufen hat.

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Am Heiligabend 1999 haben die Justizbehörden in Tel Aviv Anklage gegen den 20-jährigen Omar Klingman erhoben. Der rechtsextrem eingestellte junge Mann hatte einen Aufruf zur Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak auf seiner Homepage im Internet veröffentlicht.

Der Zorn des Homepagebesitzers entzündete sich offenbar daran, dass die Regierung Barak den Fortgang des Friedensprozesses zwischen Palästinensern und Israelis betreibt – nach Meinung vieler Beobachter geschieht dies ziemlich schleppend, aber nach Ansicht rechtsextremer Israelis zeigt Barak doch noch zu viel Entgegenkommen. Israelischen Justizkreisen zufolge bezeichnete Klingman den Ministerpräsidenten als Verräter, weil er Israel an die "palästinensischen Terroristen" ausliefere. Daher, so der junge Mann, müsse Barak das gleiche Schicksal erleiden wie der frühere israelische Regierungschef Jitzchak Rabin. Dieser war am 4. November 1995 von einem rechtsextremen Israeli erschossen worden.

Klingmans Homepage, die den Schriftzug "Tod Ehud Barak" trug, war einer Polizeisprecherin zufolge bei der Firma Netvision auf einem israelischen Server gehostet. Seine Website ist inzwischen aus dem Netz genommen worden. (psz)