Betrug mit Kryptowährungen: Gotbit-Gründer bekennt sich schuldig
Der Gründer des Krypto-Markt-Makers Gotbit bekennt sich schuldig und verzichtet auf 23 Millionen US-Dollar. Dafür erhält er eine geringe Haftstrafe.

Symbolbild Kryptowährungen
(Bild: Chinnapong/Shutterstock.com)
Alekesei Andriunin, Gründer des Krypto-Markt-Makers Gotbit, hat sich vor einem Gericht in Boston der Marktmanipulation schuldig bekannt. Dafür erhält er eine vergleichsweise milde Strafe.
Die Staatsanwaltschaft wirft Andriunin und Gotbit Verschwörung, elektronischen Betrug ("wire fraud") sowie betrügerische Manipulationen des Kryptowährungs-Handelsvolumens vor. Angeklagt waren neben Gotbit und Andriunin noch Fedor Kedrov und Qawi Jalili, zwei leitende Mitarbeiter von Gotbit.
Laut Anklage beging Gotbit von 2018 bis 2024 Marktmanipulation im Namen mehrerer Kryptowährungskunden sowie Wash Trading. Das ist ein Scheinhandel mit Kryptowährungen. Gotbit soll Wash Trades in Millionenhöhe durchgeführt haben. Ziel sei gewesen, das Handelsvolumen ihrer Token künstlich aufzublähen und Anleger irrezuführen.
Gotbit verzichtet auf 23 Millionen US-Dollar
Die Anklage und Andriunin haben sich laut dem Bezirksgericht von Massachusetts mit geeinigt. Andriunin bekennt sich schuldig. Gotbit stellt seine Geschäfte ein. Zudem verzichtet Gotbit auf 23 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen, die von den Ermittlern sichergestellt wurden.
Im Gegenzug wird die Staatsanwaltschaft auf eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren für Andriunin plädieren. Ohne die Einigung hätte er zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt werden können.
Andriunin hat die russische und die portugiesische Staatsbürgerschaft. Er war im Oktober in Portugal verhaftet und anschließend in die USA ausgeliefert worden.
Die Ermittlungen gegen Gotbit und Andriunin waren Teil der Operation Token Mirrors des Federal Bureau of Investigation (FBI). Um den Kryptobetrügern auf die Schliche zu kommen, richtete die US-Bundespolizei ein eigenes Ethereum-Token und ein dazugehöriges Betreiberunternehmen ein.
(wpl)