Anhaltender Nervenkrieg um HP-Compaq-Fusion

Intel will mit seine HP-Aktien für die Fusion stimmen, zwei weitere große US-Pensionsfonds wenden sich gegen das Milliardengeschäft.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Intel will mit seinen HP-Aktien für die Fusion stimmen, zwei weitere große US-Pensionsfonds wenden sich gegen das Milliardengeschäft, über das die HP-Aktionärsversammlung am 19. März abstimmen wird. Das Intel-Votum ist allerdings eher als symbolisch zu werten. Nach eigenen Angaben hält der Chip-Riese nur noch 58.836 Aktien; weitere 525.000 Aktien sind im Rahmen eines Vermögensbildungsprogrammes an Intel-Angestellte verkauft worden; über deren Stimmrechte verfügt Intel also nicht mehr. Der Pensionsfonds der kalifornischen Lehrer CALSTER (California State Teachers' Retirement System) hält etwa 4,3 Millionen HP-Aktien, das entspricht etwa 0,2 Prozent des Gesamtvolumens. Der Pensionsfonds der Staatlichen Angestellten von Ohio besitzt rund 3,1 Millionen Anteile. Beide Fonds wenden sich gegen die Fusion.

Unentschlossenene Kleinaktionäre müssen im Moment ein Wechselbad der Gefühle aushalten, denn sie werden am laufenden Band mit den Positionen mehr oder weniger wichtiger HP-Anteilseigner konfrontiert. Und auch für die Beschäftigten der beiden Konzerne, die im Fusions-Fall ja durchaus mit handfesten personellen Konsequenzen rechnen müssen, bleibt die Situation bis zum 19. März spannend. Trotzdem dürfen sie, zumindest mit Kunden, nicht über mögliche Auswirkungen der Fusion sprechen. Für die Besatzung des CeBIT-Messestandes von Compaq jedenfalls hat die Konzernleitung eine strikte Sprachregelung ausgearbeitet: "Alle Repräsentanten von Compaq sind angehalten", heißt es in einem internen Papier, "sich nicht auf Spekulationen über den Ausgang der Aktionärsversammlungen einzulassen. Persönliche Meinungsäußerungen sollten in jedem Fall im Gespräch mit Dritten unterbleiben". (wst)