ApacheCon Europe: Apache Software Foundation feiert 10-Jähriges (2. Tag)

Die Apache Software Foundation feiert auf der diesjährigen ApacheCon Europe ihr 10-jähriges Bestehen. Rund 350 Teilnehmer wollen sich über Apache-Techniken und Open Source Business informieren.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Diese Woche findet im Mövenpick Hotel in Amsterdam die ApacheCon 2009 Europe statt. Die Konferenz ist gleichzeitig eine dreitägige Feier zum zehnjährigen Bestehen der Apache Software Foundation (ASF), die, obgleich sie eigentlich im Juni 1999 gegründet wurde, ihre beiden jährlich sich wiederholenden Community-Events in Europa und in den Vereinigten Staaten nutzt, dieses Ereignis ausgiebig zu würdigen.

Hatte der erste Tag einen starken Fokus auf der Hadoop-Technik, versammelte die "Geeks for Geeks"-Vortragsschiene nur Sessions zu diesem Thema, gestaltete sich der gestrige zweite Tag vielschichtiger. Bei knapp 30 Vorträgen in vier Tracks zu Techniken wie Servlet 3.0, ServiceMix und Cloud-Architekturen fiel es den rund 350 Teilnehmern schwer, sich für den für sie "richtigen" Vortrag zu entscheiden.

Mark Thomas, der seit mehreren Jahren einer der maßgeblichen Entwickler im Apache-Tomcat-Team ist, stellte zum Beispiel in "Securing Apache Tomcat for your Environment" auf schier unglaubliche Art und Weise dar, wann es sich überhaupt lohnt, am Sicherheitskonzept des Tomcats anzusetzen. Der Vortrag "Putting it All Together", gehalten von Justin Erenkrantz (einem der Gründer der ASF), konzentrierte sich mehr auf die Mitarbeit in einer Community wie der ASF und ging auf Fragen ein wie: Was macht einen guten "Community Member" aus? Wie verhalte ich mich anderen gegenüber? Wie sollte man Änderungen einreichen? Weiterhin legte Erenkrantz dar, wie und warum genau so der "Apache Way" funktioniere.

Ein weiterer Vortrag zum Tomcat-Server widmete sich dem Thema Performance-Tuning im Produktiveinsatz. Filip Hanik, Angestellter von SpringSource, zeichnete für ihn verantwortlich. Gleich zu Anfang machte er deutlich, dass er alles erzählen werde, was helfe, die Performance des Tomcats zu optimieren. Seiner Meinung nach findet das Tuning in der Applikation statt, nicht im Container, dennoch lohnt es sich, auch beim Tomcat ein paar Konfigurationsoptionen zu setzen, um eine gute Performance zu erzielen. Den Vortrag sich über das Media-Streaming der Konferenz anzuschauen, lohnt sich.

Martijn Dashorst verdeutlichte in der Session "How to become a project at the ASF", warum es so wichtig ist, einen "Incubator" (Einstiegspunkt für neue Projekte) zu haben, und gab einen guten Überblick über die Voraussetzungen eines Projektes, sich unter die Apache-Fittiche zu begeben. Es bleibt zu hoffen, dass es noch lange wichtige Projekte geben wird, die daran interessiert sind, ein Apache-Projekt zu werden.

Ein "Highlight" war Rich Rowens Vortrag "Munging URLs with mod_rewrite". Rowen ist als Apache-HTTP-"Guru" bekannt, und er machte seinem Ruf alle Ehre. Die Session ging auf Anwendungsgebiete von mod_rewrite ein und wie diese zu behandeln sind. "mod_rewrite" ist ein Apache-HTTP-Server-Modul, das es erlaubt, URLs umzuschreiben. Das Ganze erfolgt über reguläre Ausdrücke, wodurch kaum Grenzen gesetzt sind.

Die Keynote des zweiten Tages "Open sourcing the analyst business – turning proprietary knowledge inside out. Or... how and why we became OSI-compliant" war James Governor vorbehalten. Dieser ging unter anderem darauf ein, wie seine Firma RedMonk, ein Analysten-Unternehmen, das auf Open-Source-Prinzipien und -Lizenzmodelle setzt, gewachsen ist und von Open Source gelernt hat.

Den Abschluss des Tages bildeten die bei Community-Events wie der ApacheCon beliebten "Lightning Talks". Diese erlauben jedem, der Interesse hat, fünf Minuten über ein beliebiges Thema zu sprechen. Es geht hier eher um den Spaß bei der Sache und nicht nur um Wissenstransfer, was perfekt den "Community over Code"-Gedanken der ASF widerspiegelt. Höhepunkt war darunter vielleicht Lars Eilbrecht, der die Anwesenden auf die Bühne holte und dazu ermutigte, ein Ständchen für die Apache-Community zu geben. Solche "weichen Faktoren" zeugen vom ASF-Geist und geben einem das Gefühl, dass man dazugehört. (Norman Maurer)

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(ane)