App-Store-GebĂĽhren: Epic Games reicht bei EU Kartellbeschwerde gegen Apple ein
Das Entwicklerstudio Epic Games hat bei der Europäischen Union Kartellbeschwerde gegen Apple eingereicht. Apple nutze seine Macht, um Mitbewerber zu blockieren.
Epic Games hat bei der EU-Kommission Kartellbeschwerde gegen Apple eingereicht. Darin wirft der Entwickler des populären Online-Spiels "Fortnite" Apple vor, die eigene Marktmacht auszunutzen und Mitbewerber zu blockieren. Zuvor hatte Epic Games bereits in den USA und in Großbritannien Kartellbeschwerden eingereicht, außerdem läuft in den USA ein Gerichtsverfahren. In einer Reaktion auf die Beschwerde in der EU warf Apple Epic vor, die Verbraucher als Pfand zu benutzen.
Bei dem Konflikt geht es um Apples App Store. Auf seinen iPhones und iPads erlaubt das Unternehmen keine unabhängigen App-Läden. Apple kassiert außerdem eine Provision für jeden App- und In-App-Kauf von Anwendungen, die über den eigenen Store vertrieben wurden. Unabhängige Entwickler müssen ihre App also zwangsläufig im App Store anbieten und die entsprechende Provision zahlen, wenn sie iOS-Nutzer erreichen möchten. Dieses Verhalten sei wettbewerbsbeschädigend, argumentiert Epic Games.
Epic folgt auf Spotify
Epic Games ist nicht das erste Unternehmen, das bei der EU Kartellbeschwerde gegen Apple einreicht. Schon 2019 beklagte sich der Musikstreamingdienst Spotify bei der EU-Kommission. Als Plattformbetreiber und mit Appple Music gleichzeitiger Konkurrent zu Spotify verschaffe sich Apple "an jeder Ecke unfaire Vorteile", schrieb Firmengründer Daniel Ek. Die App-Store-Regeln würden Wettbewerb und Innovation gezielt behindern und die Auswahl für Nutzer einschränken. Das Kartellverfahren läuft seit dem vergangenen Sommer.
Apple greift sich 30 Prozent der Einnahmen ab, die über den App Store heruntergeladene Anwendungen umgesetzt werden. Seit Dezember 2020 können sich kleine Entwicklerstudios darum bemühen, die Apple-Provision auf 15 Prozent zu reduzieren. Das "App Store Small Business Program" richtet sich an Entwickler, die im Kalenderjahr 2020 weniger als gut 1,2 Millionen Dollar mit kostenpflichtigen Apps und In-App-Käufen umgesetzt haben.
Streit um "Fortnite"
Im vergangenen Sommer provozierte Epic Games den Rauswurf seiner Spiele-App "Fortnite" aus dem App Store und dem Google Play Store, indem es mit einer provisionsfreien Zahlungsmethode bewusst die Richtlinien der beiden App-Läden umschiffte. Nach dem erwartbaren Rauswurf aus beiden Plattformen reagierte das Spieleunternehmen mit einer vorbereiteten Choreografie aus Klagen und Social-Media-Kampagnen, die das aus Epics Sicht unfaire Verhalten von Google und Apple anprangerten.
Google ist aktuell nicht Teil der EU-Kartellbeschwerde. Das Suchmaschinenunternehmen behält zwar ebenfalls eine Provision für Apps aus dem Play Store, lässt alternative App-Läden auf seinen Android-Geräten aber grundsätzlich zu,
(dahe)