App-Store-Studie: 643 Milliarden Dollar Umsatz durch iPhone-Apps

Im Jahr 2020 seien die mit Apps erwirtschafteten Umsätze um über 20 Prozent gewachsen, sagt Apple. Mit den Zahlen kontert der Konzern auch App-Store-Kritik.

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(Bild: Apple)

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Mit Apps auf iPhone & Co wurden 2020 einer Schätzung zufolge gut 640 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Der Gesamtumsatz sei dabei im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gestiegen, heißt es in einer von Apple in Auftrag gegebenen Studie der Analysis Group. Der Großteil der Umsätze (511 Milliarden Dollar) werde mit dem App-basierten Verkauf physischer Güter und Dienstleistungen erwirtschaftet.

Der Verkauf digitaler Inhalte und Dienstleistungen bringe einen Gesamtumsatz von 86 Milliarden US-Dollar, Umsätze durch In-App-Werbung beziffert die Studie "A Global Perspective on the Apple App Store Ecosystem" auf weitere 46 Milliarden Dollar. Die App-Umsätze in Europa werden auf insgesamt 74 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Bedingt durch die Coronavirus-Pandemie habe sich die Nachfrage in bestimmten Bereichen deutlich verlagert, schreiben die Verfasser: App-basierte Umsätze mit der Buchung von Reisen und Fahrdiensten seien geschrumpft, während Einzelhandel sowie Lebensmittel- und Essenslieferdienste mitunter erheblich durch App-Angebote zulegen konnten.

Der Studie zufolge profitieren besonders kleine App-Anbieter von dem App-Store-Ökosystem und finden für digitale Inhalte leichter Kunden in verschiedenen Ländern. Apple stellte in einer Mitteilung zudem sein In-App-Bezahlsystem in den Vordergrund, es ermögliche eine einfache, länderübergreifende Abwicklung uns sei flexibel – man akzeptiere "fast 200 lokale Zahlungsmethoden und 45 Währungen".

Apple tritt damit auch der wachsenden Zahl der App-Store-Kritiker entgegen, die eine Öffnung der Plattform fordern – für andere Bezahldienste und Dritt-App-Läden. Digitale Inhalte in Apps dürfen derzeit ausschließlich über Apples Bezahlschnittstelle verkauft werden, der iPhone-Hersteller behält dadurch automatisch bis zu 30 Prozent Provision ein. Apple betonte, für 90 Prozent der mit Apps erzielten Umsätze veranschlage das Unternehmen gar keine Provision.

Durch die Vorgabe für In-App-Käufe erhalte Apple zudem automatisch eine "Rendite für unser geistiges Eigentum", wie CEO Tim Cook jüngst vor Gericht im Rechtsstreit mit Epic Games erläuterte. Ohne die In-App-Kaufvorgabe müsste man einen anderen umständlicheren Weg finden, um die Provision einzutreiben und dafür etwa Rechnungen schreiben und "Entwicklern hinterherlaufen", sagte Cook. (lbe)