App Store in den Niederlanden: Apple muss weitere 5 Millionen Euro Strafe zahlen

Die Wettbewerbsbehörde ACM hatte Apple aufgefordert, externe Bezahldienste zuzulassen. Das ist ihrer Ansicht nach immer noch nicht geschehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen

Clogs, Fahne – und Wettbewerbsmaßnahmen gegen Apple.

(Bild: Photo by Denise Jans on Unsplash)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Ärger mit der Autoriteit Consument en Markt (ACM), der niederländischen Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde, geht in die nächste Runde: Apple wurde nun der nächste – und damit dritte – Gebührenbescheid in Höhe von 5 Millionen Euro zugestellt. Grund ist die Tatsache, dass das Unternehmen laut Ansicht der ACM immer noch nicht einer Aufforderung nachgekommen ist, den App Store für externe Bezahldienste zu öffnen. Im schlimmsten Fall sollen Apple bis zu 50 Millionen Strafe drohen.

Die ACM sei "enttäuscht in Apples Verhalten und Vorgehen", heißt es in einem Statement. Die niederländische Gerichtsbarkeit habe die Anordnung bestätigt und festgestellt, dass Apple gegen Wettbewerbsrecht verstoße. Dennoch ist der Konzern der Ansicht der Marktschützer zufolge den Anordnungen nicht nachgekommen.

Apple hatte nach dem Beschluss der ACM damit begonnen, eigens für die Niederlande externe Bezahldienste für bestimmte Apps zu erlauben. Zuvor hatten Betreiber von Datingdiensten auf dem iPhone sich erfolgreich an die Wettbewerbshüter gewandt. Die Umsetzung ist nach Ansicht der ACM aber nicht ausreichend, weswegen bereits im Januar eine erste Strafzahlung angesetzt wurde – ebenfalls in Höhe von fünf Millionen Euro. Eine Woche später kam der nächste Gebührenbescheid. Das soll nun wöchentlich so weitergehen, bis 50 Millionen erreicht sind.

Mittlerweile sollen die technischen Verfahren vorhanden sein, um externe Zahlungsdienstleister einzubinden. Allerdings macht es Apple den App-Betreibern äußerst schwer, sich vom integrierten App-Store-Bezahldienst zu verabschieden. So muss es für den niederländischen Markt eigens spezielle Binaries geben und Anbieter müssen genau buchführen, welche Zahlungen erfolgen und diese dann automatisiert übermitteln – Apple möchte für In-App-Käufe nämlich nach wie vor eine Provision. Diese liegt dann bei 27 statt 30 Prozent – angeblich decken die 3 Prozent die Kosten für die Bezahlung ab, nicht jedoch Apples infrastrukturelle Aufgaben im App Store.

Der ACM wird das alles langsam zu bunt. Es fehlten Informationen, wie genau die Änderungen umgesetzt seien und man sei daher nicht in der Lage, zu überprüfen, ob Apple sich an die Vorgaben halte. Der Fall war ins Rollen gekommen, nachdem sich Anbieter bekannter Dating-Apps wie Tinder (Match Group) offiziell beschwert hatten. Apple glaubt, dass die 3 Prozent Rabatt, die man App-Anbietern gibt, wenn sie externe Zahlungsdienste nutzen, "mit der Anordnung der ACM übereinstimmen". Ob diese dies so sieht, ist unklar, ein Kommentar gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters blieb unbeantwortet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)