App Store unter Beschuss: Apples Verteidigungsstrategie
Regulierer in USA und Europa prĂĽfen den iPhone-App-Laden. Apple-Chef Tim Cook verweist auf "heftige Konkurrenz" und wirtschaftliche Effekte.
Apples Strategie zur Verteidigung seiner App-Store-Regeln zeichnet sich immer klarer ab: In der Eröffnungsstellungnahme zu einer Anhörung vor dem US-Kongress betonte Apple-Chef Tim Cook, dass das iPhone einem "heftigen Konkurrenzkampf" ausgesetzt ist und Apple in keinem Markt dominant sei – das gelte für alle Produktkategorien des Konzerns.
Apple pflege zahlreiche Tools und Schnittstellen für Entwickler, die eine möglichst einfache Entwicklung von Apps erlauben sollen, so Cook. "Transparente Regeln" würden zudem für "hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit" sorgen.
Apple: Provision fĂĽr Neukundengewinnung
App-Anbieter müssen an Apple nur dann Provision zahlen, wenn sie neue Kunden auf einem Apple-Gerät gewinnen und "Funktionen oder Inhalte auf dem Apple-Gerät konsumiert werden", erklärte Cook in der schon vorab veröffentlichten Stellungnahme. Die große Mehrheit der App-Anbieter behalte "100 Prozent" ihrer Einnahmen.
Zugleich verwies der Apple-Chef darauf, dass sich Apples Provision von bis zu 30 Prozent seit der Einführung des App Stores nie erhöht hat und vergleichbar mit anderen App-Läden sei. Auch führte der Konzern erneut an, dass es vor dem Start des App Stores 2008 für Entwickler viel teurer gewesen sei, Software an den Kunden zu bringen – schließlich hätte man für Regalplatzierungen im Einzelhandel zahlen oder CD-ROMs verschicken müssen. Von den 1,7 Millionen Apps im App Store stammen nur 60 von Apple selbst, erläuterte Cook, wenn Apple ein "Gatekeeper" sei, dann gehe es nur darum, die Tore für Apps immer weiter zu öffnen.
Wirtschaftliche Effekte
Cook verwies auch auf die wirtschaftlichen Effekte des App Stores in Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in der App-Economy sowie der Stärkung des Online-Geschäftes von Firmen, auf entsprechende Studien verwies der Konzern schon im Vorfeld. Die mit Apps erwirtschafteten Umsätze seien ein "wirtschaftliches Wunder".
Der Apple-Chef muss sich am Mittwochabend noch den Fragen von Abgeordneten im US-Kongress stellen – neben den CEOs von Amazon, Facebook und Google. Die Anhörung erfolgt im Rahmen einer Untersuchung des Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses zur Marktmacht der IT-Konzerne und einer möglichen Behinderung von Wettbewerb.
(lbe)