Apple-Aktie: Rückschlag nach Analystenkommentar

Alex Gauna von JMP Securities hat die Papiere des Computerkonzerns heruntergestuft und beruft sich dabei auf ein schwaches Wachstum beim Zulieferer Foxconn. Andere Finanzexperten sehen das allerdings anders.

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Am Mittwoch fiel die Aktie des Computerkonzerns Apple um 4,5 Prozent an der New Yorker NASDAQ. Zuletzt war das Papier im Juni vergangenen Jahres so stark gesunken, schreibt die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Neben der Katastrophe in Japan, die zu breiten Verlusten an der Wall Street führte, war ein Bericht des Analysten Alex Gauna von JMP Securities Grund für den massiven Rückschlag.

Gauna hatte Zweifel daran gehegt, dass der kalifornische Elektronikkonzern sein hohes Wachstumstempo der vergangenen Jahre halten kann. Er stufte die Aktie am Mittwoch von "market outperform" auf "market perform" herab – und bewertet das Papier damit nur noch als mittelmäßig gute Geldanlage. Gauna begründete sein Urteil mit dem vergleichsweise schwachen Wachstum beim chinesischen Auftragsfertiger Foxconn, der für Apple die Erfolgsgeräte wie iPhone oder iPad herstellt. Das Umsatzwachstum des taiwanisch-chinesischen Konzerns habe sich von 84 Prozent im Monat Dezember auf 37 Prozent im Januar und 26 Prozent im Februar verschlechtert. Das, so schlussfolgerte Gauna, könne nur bedeuten, dass sich auch das Geschäft bei Apple abgekühlt habe. Hinzu komme die Sorge, dass wichtige Zulieferteile wie Chips aus Japan ausblieben.

Allerdings sehen nicht alle Analysten den Zusammenhang zwischen Apple und Foxconn. Yair Reiner von Oppenheimer & Co., direkter Konkurrent von JMP Securities, sagte in einer Notiz an Kunden, die Verbindung zwischen Apple und Foxconn sei weniger stark als von Gauna beschrieben. "Die Korrelation zwischen Apple und dem Umsatz [von Foxconn] ist eher Zufall denn Kausalität." Apple habe von den 93,4 Milliarden Dollar Umsatz bei Foxconn im Jahr 2010 nur rund 21 Prozent beigetragen.

Das Wall Street Journal bezeichnete die Herabstufung denn auch augenzwinkernd als "Blasphemie". Laut Bloomberg hatte es seit Oktober kein Analyst mehr gewagt, sich derart kritisch mit Apple auseinanderzusetzen. Von 55 Analysten, die Bloomberg erfasst, raten 50 weiterhin zum Kaufen der Aktie. Die restlichen fünf empfehlen den Investoren, die Papiere zu halten, aber nicht weiter aufzustocken.

Seit Anfang 2009 hat die Apple-Aktie einen grandiosen Lauf hingelegt. Wer den Anteilsschein damals für gute 80 Dollar gekauft hatte, bekommt heute 330 Dollar dafür. Apple ist mit 304 Milliarden Dollar das zweitteuerste Unternehmen der USA und wird nur noch vom Ölkonzern ExxonMobil übertroffen. (Mit Material von dpa) / (bsc)