Apple-Auftragsfertiger Foxconn plant angeblich Milliarden-Investition in Indien

Das niedrigere Lohnniveau in Indien lockt den bislang überwiegend in China tätigen Auftragsfertiger einem Bericht zufolge nach Indien – dort soll auch das iPhone produziert werden, um es vor Ort zu einem niedrigeren Preis anbieten zu können.

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Foxconn

(Bild: dpa, Xuan Hui)

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Foxconn will 20 Milliarden Dollar in Indien investieren. Dabei gehe es auch um die Produktion von iPhones, berichtet die indische Zeitung Hindustan Times am Donnerstag. Der Elektroriese produziert in seinen riesigen chinesischen Fabriken Geräte für Konzerne wie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo oder Sony. Ein Foxconn-Sprecher in Taipeh wollte den Bericht nicht kommentieren.

Indien ist bereits heute der drittgrößte Smartphone-Markt der Welt nach China und den USA. Prognosen zufolge könnte der boomende Markt 2017 die USA überholen. Auf dem Subkontinent gefragt sind größtenteils Smartphones von chinesischen und indischen Herstellern, die ihre Geräte zu viel niedrigeren Preisen anbieten als etwa Apple oder Samsung. Derzeit habe Apple in Indien einen Marktanteil von höchstens fünf Prozent, schätzt die Marktforschungsfirma Counterpoint Research. Aktuell bieten Händler das bald vier Jahre alte iPhone 4s dort für umgerechnet rund 180 Euro – dies hat die Verkäufe angeblich verdoppelt.

Foxconn fertigt Apple-Geräte bisher vor allem in China, wo das Unternehmen wegen der Produktionsbedingungen immer wieder in der Kritik stand. Das Lohnniveau ist in Indien niedriger als in China. Die lokale Fertigung des iPhones ermöglicht außerdem, das Gerät in Indien zu einem niedrigeren Preis anzubieten, schreibt die Zeitung.

Der indische Premierminister Narendra Modi versucht mit seiner "Make in India"-Kampagne außerdem, ausländische Konzerne anzulocken. Foxconn-Chef Terry Gou hatte bereits mehrfach Interesse an einer Fertigung in Indien erklärt. Laut Hindustan Times ist Gou derzeit mit einer Delegation in Indien, um Minister und Beamte zu treffen. (lbe)