Apple-Auftragsfertiger stoppt illegale Beschäftigung von 17- bis 19jährigen Schülern

Foxconn hatte junge Praktikanten in der iPhone-X-Produktion eingesetzt – bis zu elf Stunden am Tag. Solche Überstunden sind auch in China verboten.

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Foxconn

Foxconn ist Apples wichtigster iPhone-Fertiger.

(Bild: dpa, Xuan Hui)

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Foxconn hat nach chinesischem Recht illegale Überstunden für Schülerpraktikanten gestoppt, die in der Herstellung des iPhone X eingesetzt waren. Mindestens sechs 17- bis 19jährige waren laut einem Bericht der Financial Times aus dieser Woche bis zu 11 Stunden am Tag damit beschäftigt, Apples neues Top-Smartphone zusammenzuschrauben. In China ist es allerdings verboten, dass Kinder mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten – auch im Rahmen eines genehmigten Praktikums nicht. Insgesamt sollen in der betroffenen Fabrik in Zhengzhou bis zu 3000 Schüler tätig sein.

Apple gab gegenüber der britischen BBC an, die Schüler aus einer Sekundarschule, die eigentlich auf Bahnverkehr spezialisiert ist, hätten freiwillig in der Foxconn-Fabrik gearbeitet, Überstunden hätten sie aber nicht genehmigt bekommen dürfen. Sie seien kompensiert und mit den üblichen Sozialleistungen versorgt worden. "Apple engagiert sich dafür, sicherzustellen, dass jeder Mitarbeiter in unserer Lieferkette mit Würde und Respekt behandelt wird, die ihm zusteht."

Diese Aufgabe sei aber "nie beendet", weshalb man "alles" tue, um einen "positiven Einfluss" auf die Arbeitnehmer in der Lieferkette zu haben und diese zu schützen. Foxconn selbst gab an, man habe nach dem Bericht "sofort Maßnahmen" eingeleitet, um sicherzustellen, dass die Schüler keine Überstunden mehr leisteten.

Der Einsatz von Schülerpraktikanten ist bei Foxconn nichts Neues. Für die Großproduktion von iPhone & Co., die regelmäßig im Sommer für die neue Generation der Geräte hochgefahren wird, benötigt der Auftragsfertiger alle nur verfügbaren Kräfte – darunter auch temporäre Mitarbeiter. Zum Weihnachtsgeschäft verdreifacht sich so die Mitarbeiterzahl im Werk Zhengzhou. 20.000 iPhones pro Tag laufen dann vom Band. Die Nachfrage beim iPhone X ist laut Angaben von Apple-Chef Tim Cook "off the charts". Apples gesamte Supply Chain beschäftigt mehr ale eine Million Menschen vor allem in China. (bsc)