Apple Card: Goldman Sachs will Partnerschaft mit Apple beenden

Goldman Sachs steht in Verhandlungen mit American Express, um das Apple-Kreditkartengeschäft abzugeben. Die Investmentbank macht mit der Apple Card Verlust.

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(Bild: Apple)

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Das Investment- und Wertpapierhandelsunternehmen Goldman Sachs stehe vor dem Versuch, die Apple Card loszuwerden. Das Bankhaus führe dem Wall Street Journal (WSJ) zufolge nun Gespräche mit American Express (Amex), um seine Apple-Kreditkarte und andere Projekte mit dem iPhone-Hersteller abzugeben. Das Geschäft mit der Apple Card ist bislang ein Verlustgeschäft für die Bank.

Bereits im vergangenen Jahr kündigte Goldman Sachs an, sein Verbrauchergeschäft zurückzufahren. Seine Partnerschaft mit Apple verlängerte das Unternehmen jedoch erst kürzlich bis zum Ende des Jahrzehnts und erklärte die Unterstützung von Apples "Jetzt kaufen, später bezahlen"-Angebot. Nach Angaben von mit den Gesprächen vertrauten Personen, befindet sich die Bank in Gesprächen, um das Kreditkartengeschäft von Apple an Amex abzugeben. Eine Einigung mit Amex stehe aber weder unmittelbar bevor noch sei sie sicher, berichtet das WSJ weiter.

Goldman Sachs-CEO David Solomon musste sich demzufolge viel interne Kritik gefallen lassen, weil er den kostspieligen Vorstoß ins Privatkundengeschäft geleitet hat. Im Januar gab Goldman bekannt, dass das Unternehmen seit 2020 etwa 3 Milliarden US-Dollar mit dem Verbraucherkreditgeschäft verloren hat, auch mit der Apple Card. Apple führte seine Kreditkarte im August 2016 in den USA ein. Ob Apples Kreditkarte jemals in Europa und mit welcher Bank-Kooperation eingeführt wird, bleibt weiterhin ungewiss.

Sowohl Verhandlungen als auch eine mögliche Übergabe bei Einigung von Goldman Sachs an den Finanzdienstleister, der neben Versicherungen und Bankgeschäften im Wesentlichen Kreditkarten vergibt, benötigen demnach noch reichlich Zeit. Ein Rückzug aus Apples Kreditkartengeschäft bedeute das Ende von Goldman Sachs Konsumentenkreditgeschäft – das Bankhaus plane demzufolge auch die Abgabe seiner Kartenpartnerschaft mit General Motors und den Verkauf des im vergangenen Jahr erworbenen Fintech-Unternehmens GreenSky. Gespräche mit T-Mobile über die Einführung einer Kreditkarte und die Vergabe von Privatkrediten habe Goldman Sachs bereits eingestellt, so das WSJ.

(bme)