Apple-Chef: Hass und Gewalt bekommen "keinen Platz auf unserer Plattform"

Der Konzern entscheidet anhand eigener Werte über die Verbreitung von Inhalten, erklärte CEO Tim Cook auf einer Preisverleihung der Anti-Defamation League.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Tim Cook hat bekräftigt, dass das Unternehmen Hassrede "keinen Platz" bieten will. Für Verbreiter von "Hass, Spaltung und Gewalt" habe man nur eine Nachricht, betonte Cook auf einer Veranstaltung der Anti-Defamation League (ADL): "Ihr hab keinen Platz auf unserer Plattform, ihr habt hier kein Zuhause". Die US-Organisation ADL verlieh Cook auf der alljährlichen "Never is Now"-Konferenz einen Preis für Bemühungen gegen Hass und Antisemitismus.

Man habe schon seit Anbeginn Musik im iTunes Store verboten, die "weiße Vorherrschaft" (White Supremacy) predigt, erklärte Cook, auch "gewalttätigen Verschwörungstheoretikern" wolle man keine Plattform bieten – ein Verweis auf die Verbannung von Alex Jones Infowars-Sendungen. Diese wurden im Sommer 2018 zuerst aus dem Podcast-Verzeichnis des Unternehmens getilgt, mehrere Wochen später warf Apple dann auch die zugehörige App raus. Der Grund dafür: "Es ist das Richtige", so Cook. Wenn in solchen "moralischen Fragen" keine Klarheit mehr herrsche, dann "haben wir große Probleme".

Andere Plattformen und Netzwerke wie YouTube, Facebook und Twitter verbannten Jones ebenfalls, in Googles Play Store ist die Infowars-App aber weiterhin zu finden.

Bei Apple werden Entscheidungen über zugelassene Inhalte aufgrund der eigenen Werte getroffen, führte der Konzernchef weiter aus – man wolle ein Inhalteangebot frei von Hass und Gewalt betreiben, das würden auch die Kunden so wollen.

Jede große Plattform trage erhebliche Verantwortung und müsse deshalb eigene Grenzen für bestimmte Inhalte ziehen, hatte Apples Content-Chef Eddy Cue schon im Frühjahr betont. So wichtig die Redefreiheit insgesamt sei, "Hassrede und White Supremacy fallen für uns nicht darunter". Inhalte die von der Redefreiheit abgedeckt werden, seien aber zulässig, betonte Cue und es sei "für Amerika und die Welt" wichtig, über bestimmte Angelegenheiten und Probleme eine Debatte zu führen. Der Manager verteidigte damals, dass Apple trotz der Proteste von Aktivisten die Video-App der US-Waffenlobby NRA TV nicht aus dem App Store geworfen hat. (lbe)