Apple-Chef nimmt zu Arbeitsbedingungen bei Lieferanten Stellung

Tim Cook hat sich in einer E-Mail an seine Mitarbeiter und in einem Interview zum neuen "Apple Supplier Responsibility"-Bericht geäußert.

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Apple-Chef Tim Cook hat sich in einer E-Mail an die Mitarbeiter sowie einem Interview mit dem Wall Street Journal zu den Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferern und Lieferanten geäußert. Anlass ist das Erscheinen des neuen "Apple Supplier Responsibility Report" für das Jahr 2011.

Die "mehr als 200 Überprüfungen", die Apple im vergangenen Jahr angeordnet habe, sollten dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen "sicher und gerecht" seien, sagte er. Man habe "dramatische Verbesserungen" bei den Neueinstellungen vorgenommen. Dabei prüfe man besonders, ob minderjährige Mitarbeiter bei Lieferanten illegal beschäftigt werden. Dieses Problem habe "deutlich abgenommen", so Cook. Zumindest bei Endfertigern habe man keine solchen Fälle mehr festgestellt, werde aber "nicht ruhen, bis die Zahl überall auf Null gesunken" sei.

Auch die Lebensbedingungen der Arbeitnehmer habe man verbessern lassen, damit die Schlafräume, in denen viele Mitarbeiter auf Firmengeländen übernachten müssen, "komfortabel und sicher" seien. Außerdem biete man Kurse an, um Mitarbeiter zu schulen. 60.000 hätten bereits an Wirtschafts- und Sprachschulungen teilgenommen. Apple wolle "den Standard für die gesamte Industrie" erhöhen.

Trotz all dieser Maßnahmen kann in den Fabriken, die für Apple arbeiten, von Arbeitsbedingungen wie in westlichen Ländern weiterhin keine Rede sein. So liegt die von dem Computerkonzern offiziell zugelassene Maximalarbeitszeit bei 60 Stunden in der Woche. Nur ein einziger freier Tag in der Woche ist vorgeschrieben, Samstagsarbeit erlaubt. "In Notfällen und unter ungewöhnlichen Umständen" können diese beiden Regeln zudem gebrochen werden.

Apple war zum Wochenende auch der Organisation Fair Labor (PDF) beigetreten, die versucht, Firmen zur Einhaltung nationaler und internationaler Arbeitsgesetze und -standards zu bewegen. Apple sei das erste Technologieunternehmen, das in die Organisation aufgenommen werde, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Fair Labor Association wurde 1999 auf Anregung des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton gegründet.

Siehe dazu auch:

  • Made in China – Zulieferbetriebe von Apple in Asien weiter in der Kritik, Mac & i Heft 4, S. 42

(bsc)