Apple: Echte AR-Brille verschoben, Headset wird angeblich günstiger

Die Idee, eine Brille mit eingebauter Augmented-Reality-Technik herzustellen, kommt bei Apple nicht voran. Stattdessen wird ein reguläres Headset wohl billiger.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Eine Apple-Brille

(Bild: Girts Ragelis / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Apples Bemühungen, eine echte Augmented-Reality-Hardware im Brillenformat zu schaffen, sind einem Bericht zufolge zunächst gescheitert. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schreibt, gibt es technische Probleme, die das Projekt zunächst "on hold" gesetzt hätten.

Ursprünglich soll Apple geplant haben, zunächst mehrere reguläre Mixed-Reality-Headset-Varianten auf den Markt zu bringen, um diese dann später mit einer leichtgewichtigen Brille abzulösen. Der ursprüngliche Traum von Apple, eine leichte AR-Brille anzubieten, die man den ganzen Tag tragen kann, scheine jedoch noch "viele Jahre" in der Zukunft zu liegen, schreibt nun Bloomberg – "wenn er überhaupt umsetzbar ist". Apple hat vor, AR- und VR-Geräte zum nächsten Umsatzbringer des Konzerns zu machen, die sogar das iPhone ablösen könnten. Endkunden-freundliche Produkte sind aber nur schwer umzusetzen, so geht es auch der restlichen Technikwelt.

Schon jetzt ist der Zeitplan mehrfach verschoben worden. Vor Jahren plante Apple, die Brille 2023 auf den Markt zu bringen, dann 2025. Nun sei der Rollout "auf unbegrenzte Zeit verschoben" und die Arbeiten angeblich reduziert worden. Der neue Plan ist jetzt, weiter mit seinem Mixed-Reality-Headset zu arbeiten. Die erste Variante könnte als 3000-US-Dollar-Gerät noch in diesem Jahr erscheinen, mit einer Vorstellung spätestens im Sommer wird gerechnet.

Nach dem als Profi- und Entwicklerversion gedachten ersten Release hat Apple angeblich vor, vergleichsweise schnell mit einer billigeren Variante nachzulegen. Diese soll 2024 oder Anfang 2025 erscheinen. Ähnliches berichtet auch der IT-Newsdienst The Information: Apple arbeite an einer "Budget-freundlicheren" Headset-Variante. Diese soll näher an Technik des Konkurrenten Meta herankommen, bei dem fortschrittlichere Modelle 1500 Dollar kosten – und im iPhone-Bereich bepreist werden. Apple soll Marken angemeldet haben, die auf die Dual-Strategie verweisen: Die Modelle könnten "Reality Pro" und "Reality One" heißen – Pro steht für die High-End-Variante, One für das billigere Modell.

Der hohe Preis der ersten Version ergibt sich aus der darin verbauten Technik. Laut Bloomberg stecken in dem Headset aktuelle hochauflösende Bildschirme, mehr als 10 Kameras, Sensoren, die feststellen, wohin der Nutzer schaut, plus ein M2-Prozessor der Mac-Klasse. Weiterhin hat Apple einen Spezialchip für die Ausgabe von AR- und VR-Grafik entwickelt, der "Reality Processor" heißen könnte.

Apple hofft, dass angenehm zu tragende AR-Brillen eines Tages das iPhone ersetzen könnten. Das Gerät würde Benachrichtigungen anzeigen, Telefonie erlauben oder auch das Aufnehmen von Videos und Fotos – alles ein wenig wie Google Glass, doch deutlich immersiver und technisch optimiert. Apple sucht dafür passende Chips und Batterien, doch genau das scheint ein Problem zu sein. Schon Apples erstes Headset soll angeblich nur zwei Stunden mit einer Akkuladung laufen, der Konzern erhofft sich für die Brille aber Nutzungszeiten von einem Tag.

Bei seinem ersten Headset wird die Batterie angeblich in ein externes Gehäuse ausgelagert, um das Gewicht des Geräts zu reduzieren – und die Gefahr, dass die Kopf-Hardware zu warm wird. Der Akku hängt wohl per Kabel am Gerät und kann dann in einer Hosentasche verstaut werden. Bei einer echten Brille ist so etwas nicht denkbar – und fraglich bleibt, ob dafür in absehbarer Zeit die passende Technologie gefunden wird, die Apples Ansprüchen genügt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)