Apple-Hürden für Cloud-Gaming: Der Browser als Ausweg

Einzelne Cloud-Gaming-Apps will Apple nicht zulassen. Anbieter und Nutzer greifen deshalb zu Workarounds, um Spieledienste auf iPhones zu bringen.

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Game-Controller

(Bild: Piranhi / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Bei Cloud-Gaming-Diensten bleiben iPhone- und iPad-Nutzer derzeit außen vor. Weder Microsoft Xbox Game Pass (xCloud), Google Stadia, Nvidia GeForce Now noch Amazon Luna oder Magenta Gaming bieten eine iOS-App an. Grund sind Apples Regeln, die Cloud-Gaming im App Store nur sehr eingeschränkt erlauben.

Erste Anbieter weichen deshalb auf den Browser aus: Amazon will seinen kommenden Dienst Luna zu Beginn als Web-App auf iPhones und iPads bereitstellen. Amazons Luna-Gamepad soll dabei direkt mit dem Cloud-Dienst kommunizieren und so Steuersignale schneller übermitteln statt diese erst über Bluetooth und das Smartphone zu schleusen. US-Medienberichten zufolge arbeitete Amazon bei der Umsetzung der Web-App mit Apples Safari-Team zusammen, um sicherzustellen, dass die gewünschte Funktionalität vom vorinstallierten iPhone-Browser auch unterstützt wird. Man wolle aber gerne eine native App anbieten und so mit Apple weiter im Gespräch, erklärte Amazon gegenüber Engadget.

Um Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia auf iPhones oder iPads zu spielen, greifen Nutzer schon länger auf Browser zurück, bei denen sich der User Agent ändern lässt – und simulieren so einen von Stadia unterstützten Browser respektive Plattform. Eine neue App, die ein Spieler in den App Store gebracht hat, soll den Zugriff vereinfachen: Sie bietet eine Basis-Browser-Ansicht, erlaubt das Ändern des User Agents und unterstützt zudem Game-Controller. Damit sollen sich alle Gamepads nutzen lassen, die iOS erkennt, dazu gehören inzwischen etwa auch Xbox-One- und PS4-Controller. Parallel erweitert Apple derzeit auch die Gamepad-Unterstützung des Browsers Safari, in einer Vorabversion für macOS wurde jüngst Support für Googles Stadia-Controller ergänzt.

Ursprünglich waren Cloud-Gaming-Dienste im App Store überhaupt nicht zugelassen, inzwischen sind sie – nach Apples jüngster Anpassung der Regeln – auf dem Papier zwar möglich, doch Anbieter müssen alle enthaltenen Spiele als eigene Apps bei Apple zur Prüfung einreichen. Zudem muss Apples In-App-Kaufschnittstelle integriert werden, so dass der iPhone-Hersteller an neuen Abos mitverdienen kann – auch der Login-Dienst "Mit Apple anmelden" muss dem Regelwerk zufolge integriert werden. Dass diesen Regeln kaum ein Anbieter folgen dürfte, scheint auch Apple klar: Es gebe "natürlich immer das offene Internet und Web-Browser", um Nutzer außerhalb des App Stores zu erreichen, merkt der iPhone-Hersteller bei seinen Game-Streaming-Vorgaben an.

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(lbe)