Apple-I-Prototyp wird versteigert: Woran Woz' Löt-Handschrift zu erkennen ist

Jahrelang habe er in der legendären Apple-Garage gelegen. Jetzt wird ein früher Prototyp des Apple-I versteigert – für eine mindestens sechsstellige Summe.

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Der Prototyp des Apple-I, der versteigert wird.

(Bild: RR Auction)

Lesezeit: 2 Min.

Auf den ersten Blick sieht es aus wie Elektroschrott – und als solchen behandelte der Ex-Mitbegründer von Apple, Steve Jobs, ihn auch. Jetzt aber ist ein wiedergefundener Prototyp des Apple-I-Computers ein kleines Vermögen wert. Aktuell wird er in einer Onlineauktion für einen sechsstelligen Betrag gehandelt. Am 22. Juli lagen die Gebote am Nachmittag bereits bei 156.925 US-Dollar. Die Auktion endet erst am 19. August.

Der im Sommer 1976 von Jobs und Steve Wozniak per Hand gebaute Computer soll jahrelang in der legendären Apple-Garage im Silicon Valley gelegen haben, in der das Unternehmen seinen Anfang nahm. Vor 30 Jahren habe Jobs, der gerade bei Apple rausgedrängt worden war, den Prototypen dann seinem aktuellen Besitzer gegeben. Die Nummer "#2", wie es auf dem Board steht, sei seinerzeit von den beiden Apple-Gründern gebaut worden, um ihn Paul Terrell zu präsentieren. Der Besitzer des "Byte Shop" im kalifornischen Mountain View habe den beiden daraufhin einen Auftrag für 50 Computer erteilt – es war sozusagen der Beginn der geschäftlichen Tätigkeit Apples. Der Preis für den Apple-I: 666,66 US-Dollar.

Jobs selbst bedeutete der Prototyp offenbar nicht so viel. Laut Beschreibung habe er diverse ICs aus den Sockeln gerissen, um sie in anderen Geräten zu verwenden. Auch der Mikroprozessor und weitere Komponenten fehlen. Zudem ist das Board beschädigt und es fehlt ein Teil. Die Echtheit sei durch einen Experten anhand von Fotografien bestätigt worden, heißt es.

Was den Prototypen von den ebenfalls begehrten ersten Produktionsgeräten unterscheidet, sind Aufschriften auf der Platine und Details wie das Fehlen eines Taktschaltkreises und der grünen Schutzschicht. Zudem trage er die Handschrift von Woz' eigenwilliger Art zu Löten: Bei seiner Drei-Hand-Technik habe er in der einen Hand den Draht, den Lötzinn im Mund und in der anderen Hand den Lötkolben gehalten, was zu markanten Blasen geführt habe.

Wer übrigens keine sechsstellige Summe hinblättern möchte, kann einen Apple I im Deutschen Museum in München in Augenschein nehmen.

(mki)