Apple-ID nach PIN-Klau besser absichern: Bildschirmzeit hilft – so geht's

Mit der Funktion Bildschirmzeit kann man seine Apple-ID auf dem iPhone besser absichern. Apple macht das Nutzern allerdings nicht ganz leicht.

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Wird gerne von Dieben genommen: Ein iPhone, hier das 13 Pro.

(Bild: Apple)

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In den USA und anderswo häufen sich Berichte, laut denen gut organisierte Diebe iPhones entwenden und die Geräte-PIN ausspähen, um das digitale Leben von Apple-Nutzern zu übernehmen. Vielen Usern ist nicht bewusst, dass das Smartphone samt der üblicherweise sechsstelligen iPhone-PIN ausreicht, um das Apple-ID-Passwort zu ändern – eine Kenntnis des früheren Passworts wird nicht vorausgesetzt. Danach werden die Betroffenen innerhalb von Minuten aus ihrem Account ausgesperrt, zudem soll es auch zur Plünderung von Bankkonten gekommen sein. Doch wie kann man sich davor wirksam schützen?

Zum Glück gibt es eine Methode, die schnelle Übernahme der Apple-ID mit einer speziellen Funktion zu verhindern. Diese dient eigentlich dazu, sich selbst oder den Nachwuchs vor zu intensiver iPhone-Nutzung zu schützen: Die sogenannte Bildschirmzeit, auch als "Screentime" bekannt. "Mit Bildschirmzeit kannst du auf Echtzeitberichte zugreifen, aus denen hervorgeht, wie viel Zeit du mit deinem iPhone, iPad oder iPod touch verbringst. Du kannst auch eingrenzen, was genau du verwalten möchtest", beschreibt Apple den Ansatz selbst.

Die Aktivierung der Bildschirmzeit wird Nutzern schon beim Einrichten des iPhone angeboten, auch wenn sie oft nicht standardmäßig verwendet wird. Technisch ist dies einfach: Man begibt sich in die Einstellungen, wählt Bildschirmzeit aus und aktiviert diese für das eigene Gerät. Danach muss man einen eigenen PIN-Code ("Bildschirmzeit-Code") festlegen, denn nur mit diesem ist die Bildschirmzeit wirklich abgesichert. Anschließend geht man in den Bereich "Beschränkungen" und verbietet hier ("nicht erlauben") zwei Bereiche: Die Account-Änderungen – und sicherheitshalber auch die Code-Änderungen.

Apple bietet Usern bei der Festlegung des Bildschirmzeit-Codes auch an, ihn mit der Apple-ID zu verknüpfen, um den Code gegebenenfalls wiederherstellen zu können, sollte man ihn vergessen. Möchte man auf Nummer sicher gehen, kann man dies aber abwählen; Apple fragt dann aber extra noch einmal nach. (Da die Absicherung durch die Bildschirmzeit die Apple-ID eigentlich ausreichend schützen sollte, kann man selbst überlegen, ob man das will.)

Nach Festlegung einer Bildschirmzeit-PIN und Aktivierung der besagten Beschränkungen sind die Apple-ID-Einstellungen künftig ausgegraut. Will man dennoch wieder an sie heran, muss man sich zurück in die Bildschirmzeit-Einstellungen begeben und dort die Beschränkungen wieder aufheben – nach Eingabe der Bildschirmzeit-PIN. Das ist der eigentliche Schutz.

Wer die Bildschirmzeit nicht nutzen möchte – sie verfügt noch über zahlreiche weitere Funktionen inklusive des lokalen Trackings der Gerätenutzung –, kann alternativ zur besseren Absicherung der iPhone-PIN greifen. In den Systemeinstellungen lässt nämlich auch ein alphanumerisches Passwort statt der vier- oder sechsstelligen PIN festlegen. Dieses dürfte weniger leicht auszuspähen sein, sollte man es eingeben müssen. Da Diebe ihre Opfer bei der PIN-Abfrage offenbar gerne filmen, ist dies aber keine Garantie.

Insgesamt sollten Nutzer beim Eintippen der PIN stets vorsichtig sein (Gerät abdecken, wie von Geldautomaten bekannt) und möglichst immer die biometrischen Schutzverfahren (Face ID, Touch ID) einsetzen, wenn diese zur Verfügung stehen. Apple selbst hat bislang nicht direkt auf die Berichte reagiert. Der Konzern könnte die Passwortänderung per iPhone und PIN schwerer machen, indem er beispielsweise das alte Passwort verlangt. Für Menschen, die ihr Apple-ID-Passwort legitim vergessen haben, wäre dies natürlich unbequemer, weil sie dann den Support bemühen müssten.

[Update 01.03.23 11:53 Uhr:] Details zur Vorgehensweise des Schutzes per Bildschirmzeit-PIN korrigiert. Um ihn aufzuheben, muss er im Bereich Bildschirmzeit deaktiviert werden.

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(bsc)