Apple Intelligence: EU-Kommissarin teilt gegen Apple aus

Apple Intelligence und zwei weitere neue Funktionen in Apples Software könnten in der EU erst später kommen. Das sagt die Wettbewerbskommissarin dazu.

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Margrethe Vestager

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager auf dem Forum Europa

(Bild: New Economy Forum)

Lesezeit: 2 Min.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sieht Apples Erklärung, seine KI-Funktionen unter dem Oberbegriff Apple Intelligence EU-Nutzern vorerst nicht zur Verfügung zu stellen, als Beleg dafür an, dass das Unternehmen Wettbewerb verhindern will. Auf einer Konferenz namens Forum Europa in Brüssel äußerte sie sich auf Nachfrage zu dem Schritt, den Apple am vergangenen Freitag angekündigt hatte.

Apple erklärte gegenüber Medien, dass es die Apple Intelligence, die Spiegelung des iPhones auf dem Mac sowie eine neue Fernwartungsfunktion via SharePlay möglicherweise nicht mehr in diesem Jahr in der Europäischen Union bereitstellen könne. Grund seien die Interoperabilitätsanforderungen des Digital Markets Act (DMA). Das EU-Gesetz für digitale Dienste stelle Anforderungen, die die Datensicherheit und den Datenschutz der Apple-Nutzer gefährden könnten, argumentierte Apple. Kritiker werfen Apple vor, über die Nutzer Druck auf die EU ausüben zu wollen. Die Reaktionen auf Apples Ankündigung fielen allerdings gemischt aus.

"Ich denke, das ist die verblüffendste offene Erklärung, dass sie zu 100 Prozent wissen, dass dies ein weiterer Weg ist, den Wettbewerb auszuschalten, wo sie bereits eine Hochburg haben", konterte jetzt Vestager. Beim DMA gehe es, auf den Punkt gebracht, darum, Wettbewerb zu ermöglichen, sagte sie. Sie finde es sehr interessant, dass Apple KI nur dort einsetzen wolle, wo das Unternehmen nicht verpflichtet sei, Wettbewerb zuzulassen.

Apple hingegen kündigte aber an, mit der Europäischen Kommission sehr wohl zusammenarbeiten zu wollen, um eine Lösung zu finden. Ziel sei es, die Funktionen EU-Nutzern zur Verfügung zu stellen, ohne dass aber ihre Sicherheit beeinträchtigt ist. Ähnlich argumentierte Apple bereits beim Ermöglichen alternativer Marktplätze für Apps – die getroffenen Maßnahmen Apples, um Sicherheit zu gewährleisten, sind allerdings derzeit Gegenstand einer Untersuchung der EU, ob nicht doch Verstöße gegen den DMA vorliegen. Eine erste Überprüfung hat ergeben, dass dies der Fall sein soll.

(mki)