Apple-Lieferant TSMC: Zwischen China und den USA gefangen?

Druck aus China und aus den USA: Apples wichtigster Chiplieferant aus Taiwan versucht, seinen Weg zu finden. Das könnte in Zukunft nicht ganz einfach sein.

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Hauptquartier des Chipherstellers TSMC in Taiwan mit dem Logo des Unternehmens am Gebäude.

Hauptquartier des Chipherstellers TSMC in Taiwan mit dem Logo des Unternehmens am Gebäude.

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC, hat enorme Bedeutung für die IT-Branche. Als zentraler Chipfertiger für Unternehmen wie Apple oder Nvidia würde die Lieferkette vom Server bis zum Smartphone wohl zusammenbrechen, könnte das Unternehmen nicht mehr produzieren. Besonders dem iPhone-Hersteller, dessen Apple-Silicon-SoCs vollständig von TSMC stammen, ist an Ruhe an der Produktionsfront gelegen. Das sieht man auch bei TSMC selbst so, wie nun ein Topmanager gegenüber dem IT-Newsdienst The Information sagte: Die Hoffnung sei, zwischen Asien – und hier insbesondere China – und den USA möglichst neutral zu bleiben. Dabei gibt es allerdings das Problem, dass unterschiedliche geopolitische Interessen aufeinandertreffen.

Aktuell läuft eine Untersuchung TSMCs durch das amerikanische Handelsministerium (Department of Commerce). Der Grund: Möglicherweise hat das Unternehmen gegen US-China-Sanktionen verstoßen, die verhindern sollen, dass unter anderem der staatsnahe Konzern Huawei an fortschrittliche Chips gelangt. Es wurde zudem der Export von KI-Chips nach China beschnitten. Geht es nach TSMC, wäre man gerne die "Halbleiterversion der Schweiz", so der Manager gegenüber The Information. Doch das wird zunehmend schwer. So gibt es Vorwürfe, TSMC habe sich einer zwischengeschalteten Firma bedient, um Huawei als Kunde zu erhalten – oder zumindest nicht genau hingesehen. Dabei ging es um Technologie, die große Sprachmodelle trainieren kann.

TSMC versucht gegenüber China zu betonen, man halte sich nur an die Regeln der US-Regulierer, tue aber nicht explizit "mehr". Doch schon allein aufgrund der Marktanteile der Kunden neigt das taiwanische Unternehmen dazu, amerikanische Firmen in den Mittelpunkt zu rücken. So sollen die TSMC-Umsätze zu rund 65 Prozent von Nvidia und insbesondere Apple kommen. TSMC hat in China auch eigene Fabriken, baut aber auch in Arizona große Fabs auf, wo zwar nicht die SoCs der neuesten Generation, aber zumindest die der davor produziert werden sollen.

Zuletzt hatte TSMC eine interne Untersuchung eingeleitet, um dem US-Handelsministerium entgegenzukommen. Dabei soll die chinesische Kundenbasis auf "verdächtige Bestellungen" abgeklopft werden. Es soll sogar bereits zur Zerstörung fertiger Wafer gekommen sein.

Im Rahmen der Untersuchung arbeitet TSMC auch mit dem Bureau of Industry and Security (BIS) zusammen, dass die US-Interessen im Welthandel vertritt. "Eine der Übertretung verdächtige Firma kann durch Kooperation sehr dabei helfen, wie stark sie später bestraft wird oder ob das überhaupt geschieht", so Jacob Feldgoise von der Georgetown University, der zum Thema Sicherheit und Technologie forscht, gegenüber The Information.

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(bsc)