Apple Music: Song-Matching mit Metadaten

Statt auf einen akustischen Fingerabdruck scheint Apple Music zum Abgleich der Musiktitel derzeit nur auf die Metadaten zu setzen, entsprechend kann es zu Problemen durch fehlerhaftes Matching kommen.

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Taylor Swift

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)

Lesezeit: 2 Min.

Zur Synchronisation der gesamten Musikbibliothek zwischen den verschiedenen Geräten des Nutzers gleicht Apple Music die vorhandenen Songs bekanntlich mit dem eigenen Katalog ab; sind diese dort vorhanden, spart sich iTunes den langwierigen Upload. Im Unterschied zu iTunes Match, das die Musik anhand eines akustischen Fingerabdruckes analysiert, setzt Apples neuer Abo-Dienst aber offenbar rein auf den Abgleich bestimmter Metadaten, wie Kirk McElhearn ausführt.

Dies kann dazu führen, dass Apple Music auf den anderen Geräten des Nutzers eine falsche Version einzelner Songs ausliefert, falls diese durch den alleinigen Rückgriff auf die Metadaten nicht korrekt erkannt wurden. Leser berichten beispielsweise häufiger davon, dass Live-Alben durch die Studioaufnahmen derselben Band ersetzt werden. Bei McElhearn trat das Problem sogar auf, obwohl er neben Apple Music weiterhin iTunes Match abonniert hat.

Mac & i konnte das reine Metadaten-Matching ebenfalls nachstellen: Setzt man beispielsweise für einen Taylor-Swift-Song einen anderen Titel und Interpreten – der ebenfalls im Apple-Music-Katalog zu finden ist – und kopiert die Musikdatei in iTunes, matcht Apple Music sie ausschließlich nach den hinterlegten Tags und bezieht auf anderen Geräten dann den zu den Metadaten passenden Song statt das richtige Stück.

Ob Apple ausschließlich auf Metadaten-Matching für Apple Music setzt, bleibt vorerst unklar. McElhearn konnte das Problem beispielsweise vorübergehend nicht mehr reproduzieren, möglicherweise führt der iPhone-Hersteller serverseitige Änderungen bei dem Streaming-Dienst durch.

In einem Interview mit CNBC hat iTunes-Chef Eddy Cue nochmals betont, das Unternehmen wolle verschiedene Probleme mit Apple Music baldmöglichst beseitigen, vielleicht zählt dazu auch das fehleranfällige Matching rein durch Metadaten. Laut Cue haben inzwischen elf Millionen Nutzer die kostenlose Probemitgliedschaft bei dem Streaming-Dienst angetreten. (lbe)