Apple News: Angeblich Expansion in weitere Länder geplant
Längere Zeit schien es, als wenn Apple bei seinem Nachrichten-Angebot News+ keine größeren Ziele verfolgt. Doch jetzt kommt angeblich wieder Bewegung hinein.
Apple plant angeblich, sein Nachrichten-Angebot Apple News auf weitere Länder auszuweiten. Außerdem sei vorgesehen, dass in Großbritannien, wo Apple News bereits am Start ist, künftig auch lokale Berichterstattung und die Puzzle-Sektion in den Dienst einfließen. Es wäre das erste Mal seit fünf Jahren, dass das Verbreitungsgebiet des Dienstes ausgeweitet wird. Eine lange Wartezeit, obwohl Apple laut Medienberichten mit seinem Angebot recht erfolgreich sein soll.
Die Financial Times berichtet unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen im Unternehmen, dass Apple derzeit etwa 125 Millionen monatliche Nutzer in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien zähle. Rund 450 Herausgeber liefern Inhalte für das Abo-Angebot, das vor fünf Jahren mit 300 Zulieferern gestartet wurde. Ein Team von 100 Redakteuren in Kalifornien, New York, London und Sydney kuratiere das Angebot, das teilweise aber auch automatisch bespielt wird.
Meistgenutzte News-App
In den vier Märkten sei Apple News, das vor knapp zehn Jahren startete, die meistgenutzte News-App. Dies liege allerdings auch daran, dass sie auf iPhones vorinstalliert ist und damit einen Vorteil gegenüber anderen Nachrichten-Apps genieße. Die Einnahmen, die Apple News mit Werbung und Aboverkäufen für News+ generiert, fließen in Apples Servicesparte ein, zu der auch Apple Pay, iCloud und Apple TV+ zählen. News+ kostet knapp 13 US-Dollar pro Monat.
Die Apple-News-App war der Nachfolger des Newsstands, einem Versuch Apples, in den Anfangsjahren des iPads eine Art Zeitungsstand zu etablieren, wo Verlage ihre Publikationen anbieten konnten. Im Gegensatz zu anderen Apps konnten Newsstand-Apps anstelle des App-Icons ihr jeweils aktuelles Titelbild einer Publikation in einer Art Holzregal zur Schau stellen. Mit iOS 9 kam dann die News-App, die stattdessen Nachrichteninhalte per RSS- oder Atom-Feed bezog. Vor fünf Jahren, 2019, startete dann das Aboangebot Apple News+, wo Medienunternehmen ihre Bezahlinhalte über Apple vermarkten lassen können.
Medienunternehmen und Apple: Ein spezielles Verhältnis
Die Medienunternehmen haben laut Financial Times ein gemischtes Verhältnis zu Apples Dienst. So sei dieser eine gute Verdienstquelle, und Apple gebe zwischen 70 und 100 Prozent der Werbeeinnahmen an die Publisher weiter. News+-Einnahmen werden nach Lesezeit der Artikel aufgeteilt und gerade Gelegenheitsnutzer wertschätzten es, nicht Dutzende Abos abschließen zu müssen. Wie in anderen Branchen befürchtet aber auch die Medienwirtschaft, dass Apple zu viel Kontrolle über den Markt erlangen könnte und die eigenen Abonnenten kannibalisiert werden. Zudem legt Apple sehr viel Wert auf Datenschutz, was gezieltes Werbe-Targeting für die Herausgeber schwierig mache.
(mki)