Apple SIM kommt nach Deutschland
In Kürze will Apple die hauseigene SIM-Karte in vielen Ländern anbieten – sie soll die Buchung von Datenpaketen bei unterschiedlichen Mobilfunkanbietern ermöglichen. Das Angebot ist aber sehr begrenzt.
SIM-Karten sind gewöhnlich fest auf eine Telefonnummer und einen Mobilfunk-Anbieter eingestellt
(Bild: dpa, Bernd Thissen)
Die "Apple SIM" ist bald auch in Deutschland, der Schweiz und weiteren Ländern erhältlich. Das Unternehmen will die Karte in den hauseigenen Ladengeschäften zum Kauf anbieten. Ein Preis wurde noch nicht genannt. In den USA und Großbritannien bietet Apple das iPad Air 2 sowie das iPad mini 3 seit vergangenem Herbst mit der Apple SIM an.
Mit dieser SIM ist ein Wechsel des Mobilfunkanbieters möglich, ohne zugleich die Karte austauschen zu müssen – zumindest theoretisch. Die bislang angebotene Apple SIM unterliegt anbieterspezifischen Beschränkungen: Der US-Carrier AT&T bindet die Karte beispielsweise bei der ersten Aktivierung an das eigene Netz, ein fliegender Wechsel des Netzbetreibers ist dann nicht mehr möglich.
Auslandsreise ohne SIM-Suche
Die Apple SIM ist derzeit hauptsächlich für den Auslandseinsatz gedacht, sie erspart die Suche und den Erwerb einer passenden SIM bei einem lokalen Anbieter. Bislang haben nur die US-Netzbetreiber AT&T, Sprint und T-Mobile sowie EE in Großbritannien die Apple SIM unterstützt, mit GigSky kommt jetzt eine erste Firma hinzu, die sich auf den Verkauf internationaler Datenpakete spezialisiert hat.
GigSky bietet über die Apple SIM Datenzugang in 90 Ländern. Bei einer Reise in die USA erhält der Nutzer beispielsweise für 25 Euro 200 MByte (für einen Zeitraum von sieben Tagen) oder 1 GByte für 50 Euro (für einen Zeitraum von 30 Tagen). Die Tarife bei den verschiedenen Anbietern lassen sich jeweils direkt vom iPad aus buchen.
Wenig Interesse bei Netzbetreibern
Ob die Apple SIM sich auch in älteren iPads sowie dem iPhone einsetzen lässt, bleibt vorerst offen – Apples Beschreibung nennt ausschließlich iPad Air 2 und iPad mini 3. Deutsche Netzbetreiber haben bislang wenig Interesse an dem Angebot gezeigt, ein Vodafone-Manager hat Apple SIM bereits öffentlich eine Absage erteilt. Die Telekom will einen "offenen Standard" für umprogrammierbare SIM-Karten (eSIM) – diese sollen 2016 auf den Markt kommen. (lbe)
