Apple: Schuldenstand bald bei 45,5 Milliarden US-Dollar

Der iPhone-Hersteller hat einen gigantischen Schuldenberg angehäuft, um Aktienrückkäufe und Dividenden bezahlen zu können. Wirtschaftlich unlogisch ist das aber nicht – im Gegenteil.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Apple

(Bild: dpa, Rolex dela Pena)

Lesezeit: 2 Min.

Einer Analyse des Moody’s Investors Service zufolge wird Apple zum Ende dieser Woche Kredite in einem Gesamtwert von bis zu 45,5 Milliarden US-Dollar aufgenommen haben. Der iPhone-Konzern hatte zuletzt eine auf japanische Yen lautende Anleihenbegabe angekündigt, die weitere 1,2 bis 1,6 Milliarden in die Kasse spülen soll. Zum Ende des ersten Quartals war der Schuldenstand mit 40,7 Milliarden noch deutlich niedriger.

Wenn eine Firma ausstehende Schulden mit einem Umfang von fast 50 Milliarden US-Dollar hat, sollte sich das Management eigentlich Sorgen machen. Doch bei Apple ist das nicht der Fall: Das Geld, das zum Rückkauf eigener Aktien sowie zur Ausgabe einer Dividende an Aktionäre verwendet wird, kommt für das Unternehmen sogar günstig.

Insgesamt 193,9 Milliarden Dollar hat Cupertino derzeit auf der hohen Kante – und ist damit reicher als jede andere Firma im S&P 500. Allerdings lagert ein Großteil der Barreserven im Ausland und müsste zu hohen Steuersätzen zunächst in die USA transferiert werden. Die von Apple-CEO Tim Cook und Finanzchef Luca Maestri ausgearbeitete Lösung: Schulden machen – und zwar zu sehr niedrigen Zinsen, die zudem von der Steuer abgesetzt werden können.

Einfach ist es laut Moody's indes nicht, so hohe Beträge aufzunehmen. Der Konzern habe deshalb begonnen, seine Kreditquellen zu diversifizieren. Neben Yen wurden auch schon Anleihen in Euro, Franken und Pfund begeben. Apple war noch vor drei Jahren komplett schuldenfrei, nachdem der Konzern unter Steve Jobs rasant Kredite zurückgezahlt hatte. (bsc)