Apple-Suchvertrag-Leak: Google hofft auf Strafe für Oracle-Anwältin

Im Rahmen des Rechtsstreits zwischen Google und Oracle um Java-APIs in Android wurden auch Details zum Geschäft des Suchkonzerns mit Apple öffentlich. Für den Leak fordert Google Konsequenzen.

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Google-Logo auf einem iPad

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(Bild: dpa)

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Im Zusammenhang mit dem umfangreichen Rechtsstreit zwischen Google und Oracle um die Nutzung von Java-APIs in Android kamen auch Informationen auf den Tisch, die Details zu Googles Suchdeal mit Apple enthielten. So wurde unter anderem bekannt, dass Google Apple allein im Jahr 2014 eine Milliarde US-Dollar zahlte, um Hauptsuchmaschine im Safari-Browser unter iOS zu sein. 34 Prozent der Umsätze kamen demnach von iOS-Geräten – eine zuvor geheimgehaltene Information.

Wie nun das US-Wirtschaftsblatt Fortune schreibt, fordert Google den zuständigen Richter auf, die für den Leak verantwortliche Oracle-Anwältin Annette Hurst zu sanktionieren. Die von für eine externe Anwaltsfirma tätige Juristin habe die "hochgeheimen" Informationen vor Gericht ausgeplaudert, was dann wiederum zu Medienberichten führte. Zuvor habe das Gericht die Informationen aber explizit für geheim erklärt – im Rahmen einer sogenannten Protective Order, schreibt Google in einem Brief an den Richter.

Dass Google das Gericht auffordern würde, gegen Hurst vorzugehen, hatte sich bereits im Januar angedeutet. Oracle hat bislang noch nicht offiziell geantwortet, teilte in einer E-Mail an Fortune aber mit, sie halte Googles Forderung für unseriös. Hurst droht gegebenenfalls eine Strafzahlung, die wohl an das Gericht zu leisten wäre. In ähnlich gelagerten Fällen fiel eine solche Strafe aber bislang nicht sehr hoch aus.

Google hatte sich im Streit mit Oracle zuletzt durchgesetzt. Die Nutzung von Oracles Java-APIs in Android sei "Fair Use", entschied das Gericht.

[Update 06.07.16 14:35 Uhr:] Neben einer Bestrafung der Anwältin fordert Google auch von Oracle selbst Schadenersatz. Es geht um 3,9 Millionen US-Dollar. (bsc)