Apple: Weitreichende Corona-Anpassungen bei Zulieferern

Durch Schutzmaßnahmen bis hin zur Umgestaltung von Fabriken soll Apples Lieferkette während der Coronavirus-Pandemie funktionsfähig bleiben.

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Apple: Weitreichende Corona-Anpassungen bei Zulieferern

So sah es vor Corona bei der Fertigung des Mac Pro aus. Inzwischen sollen alle Apple-Zulieferer Schutzmaßnahmen getroffen haben.

(Bild: Apple)

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Apple wappnet seine globale Lieferkette gegen die Coronavirus-Pandemie. Um Arbeitern eine "sichere Rückkehr" an den Arbeitsplatz zu ermöglichen, habe man gemeinsam mit Zuliefern mehrere Schutzmaßnahmen ergriffen, teilte der iPhone-Konzern in der Nacht auf Freitag mit. Die Pandemie habe kein Land "unberührt" gelassen. Zu den Maßnahmen gehöre eine strikte Durchsetzung von Social Distancing in Werksgebäuden, erhöhte Abstände und "Gesundheits-Screenings". Was letztere genau umfassen, wurde nicht erklärt.

Sowohl bei der Arbeit als auch in Gemeinschaftsräumen müssen die Arbeiter persönliche Schutzausrüstung (PPE) tragen, betonte Apple außerdem. Man gebe dafür auch Schutzmasken und Desinfektionsmittel aus. Zudem sollen Gebäude "tiefgreifend gereinigt" werden. Man arbeite mit Zulieferern zudem zusammen, um Werke bei Bedarf den Abstandsregeln entsprechend neu auszulegen. Auch flexible Arbeitszeiten und Schichtarbeit sollen dabei helfen, den "Abstand zwischen Personen zu maximieren".

Apple arbeitet zudem mit Experten aus den Bereichen Medizin und Datenschutz an weiteren Gesundheits- und Sicherheitsprotokollen, betonte Operations-Chef Sabih Khan. Man wolle die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch mit anderen Konzernen der Branche teilen. Apple hat auch damit begonnen, zwischenzeitlich geschlossene Ladengeschäfte in vielen Ländern wieder zu öffnen und einem Bericht zufolge sollen auch die Mitarbeiter des Konzerns in den kommenden Wochen schrittweise wieder aus dem Homeoffice zurück in die Büros kehren.

Im vergangenen Jahr habe man Interviews mit über 52.000 Arbeitern bei Zulieferern geführt und über 1100 Untersuchungen von Drittfirmen in der Lieferkette vorgenommen, darunter auch externe Kontrollen etwa bei Schmelzen und Raffinerien von Konfliktmineralien, teilte Apple außerdem in seinem Zuliefererbericht für das Jahr 2019 mit. Neun von zehn Zulieferern stuft Apple nun als "High Performer" ein, die gegen keine oder nur sehr geringfügig gegen die Regeln des Konzerns verstoßen. Man habe im vergangenen Jahr aber auch zwölf sogenannte "Core Violations" bei Arbeits- und Menschenrechten in der Lieferkette festgestellt, so Apple. Dabei habe es sich hauptsächlich um Überschreitungen bei den vorgegebenen Arbeitszeiten gehandelt – sowie einen Fall von Kinderarbeit. (lbe)