Apple baut Vertrieb über europäische IT-Großhandelskanäle aus

Während Apple traditionell eher Retail-lastig aufgestellt ist, fließt nach Angaben von Context europaweit immer mehr Ware des Herstellers durch den IT-Channel – im ersten Quartal 2012 lagen die Großhandelsumsätze 42 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

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Insbesondere iPhones und iPads bescherten Apple in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wieder einmal ein Rekordergebnis. Der kalifornische Hersteller verzeichnete im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2012 einen Umsatz von annähernd 40 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 11,6 Milliarden US-Dollar. Während Apple traditionell eher Retail-lastig aufgestellt ist und auch einen wachsenden Anteil des Verkaufs über seine eigenen Filialen abwickelt, gewinnt der IT-Großhandel in Europa für den Hersteller offenbar aber doch an Bedeutung. Denn die vom Marktforschungsunternehmen Context für das erste Quartal 2012 vorgelegten Daten zeigen europaweit einen deutlichen Anstieg beim Umsatz mit Apple-Produkten im IT-Channel.

So kletterten die Umsätze in Westeuropa im Vergleich zum Vorjahresquartal um immerhin 42 Prozent, wie Context auf Basis von Informationen aus dem IT-Großhandel berichtet, die von Mitgliedern des Global Technology Distribution Council (GTDC) zur Verfügung gestellt werden – dem Gremium gehören unter anderem die drei Broadliner Also Actebis, Ingram Micro und Tech Data an. Der von Context regelmäßig aktualisierte "Vendor Performance Monitor" (VPM) zeigt demnach überdurchschnittliches Wachstum im Hinblick auf Apples iPad, von dem in den letzten sechs Monaten immerhin 1 Million Stück (weltweit verkaufte Apple im Q1 knapp 12 Millionen) durch europäische IT-Großhandelskanäle flossen. Der Distribution bescherte dies im ersten Quartal 2012 ein Umsatzplus von 180 Prozent gegenüber den iPad-Erlösen ein Jahr zuvor.

Aber auch in den klassischen Produktsegmenten Notebooks und Desktops verzeichnete der IT-Channel bei Apple-Geräten insgesamt größere Zuwächse. Während Context für den westeuropäischen Notebook-Gesamtmarkt in den ersten 3 Monaten des Jahres ein Umsatzminus von fast 9 Prozent meldet, stiegen die Umsätze mit den MacBooks von Apple in der IT-Distribution um 4,2 Prozent. Noch deutlicher fällt der Vergleich bei den Desktop-Rechnern aus: Einem Rückgang des Gesamtmarktes um 2,3 Prozent stehen Umsatzzuwächse von 16,4 Prozent mit iMac & Co. gegenüber.

Eine wachsende Rolle übernimmt der IT-Großhandel nach Einschätzung von Context-CEO Jeremy Davies zudem im Hinblick auf die immer wichtigeren Smartphones. So seien die diesbezüglichen Umsätze in den ersten drei Monaten des Jahres um fast 55 Prozent höher als im Vergleichszeitraum 2011 ausgefallen. Und auch hier steuerte Apples iPhone einen überdurchschnittlichen Anteil bei: die Umsätze mit diesem Smartphone kletterten in der westeuropäischen IT-Distribution im Quartalsvergleich um mehr als 120 Prozent. (map)