Apple entfernt Klon-Apps aus App Store

Nach Medienberichten zu mehrfach eingestellten Programmen greift das Review-Team bei dem iPhone-Konzern inzwischen durch.

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App Store

App Store auf einem iPhone.

(Bild: dpa, Alex Heinl)

Lesezeit: 2 Min.

Apple geht im App Store für iPhone und iPad derzeit aktiv gegen sogenannte Klon-Apps vor. Dabei handelt es sich um von der Funktion und vom Design her grundsätzlich unveränderte Programme, die unter mehreren Namen von ihren Entwicklern angeboten werden – oftmals, um mehr Downloads anzulocken. Dies ist laut der App-Store-Regeln (Absatz 4.3) eigentlich unzulässig, wurde aber, wie Berichte aus dieser Woche zeigten, erstaunlich häufig durchgeführt.

Zu den Programmen, die besonders gerne geklont wurden, zählten etwa VoIP-Apps, mit denen man eigene Nummern für Telefonie und SMS erhalten konnte. Einige davon hat Apple laut einer Meldung des IT-Blogs TechCrunch nun entfernt. Weitere doppelt und dreifach veröffentlichte Apps sind jedoch noch immer vorhanden – etwa in der Kategorie von Fotodruck-Anwendungen – und tauchen auch noch immer im App-Store-Angebot unter verschiedenen Namen auf. Warum Apple selbst keine Möglichkeit zu haben scheint, dieses Fehlverhalten automatisiert zu unterbinden, ist unklar.

Zuletzt hatte der App Store unter verschiedenen Formen von Betrügereien gelitten. Dabei versuchten Entwickler beispielsweise, Nutzer zum Abschluss teurer In-App-Abonnements zu bewegen, indem sie etwa mitteilten, User müssten ihren Finger auf den Touch-ID-Sensor ihres Gerätes legen. Bei den Apps, die offenbar aus Südamerika sowie Osteuropa stammen, handelte es sich um einen angeblichen Herzfrequenzmonitor, sowie zwei falsche Kalorien- und Fitnesstracker.

Apple scheint seinerseits inzwischen verstärkt auf den Kampf gegen solche und ähnliche Scams zu setzen. Ryan Jones, ein ehemaliger Apple-Mitarbeiter, gab auf Twitter an, er habe von einem neuen, proaktiv arbeitenden Team gehört, dass im App Store nach "schlechtem Verhalten" sucht und App-Produzenten dann zu Veränderungen auffordere. Dies habe dann auch "echte Konsequenzen".

Auch hier stellt sich die Frage, warum solche Probleme nicht vor Zulassung eines Programmes auffallen – Apple rühmt sich stets, mit seinem eigenen Review-Team dafür zu sorgen, dass es eben nicht zu solchem Wildwuchs im App Store kommt. (bsc)