Apple finanziert alternatives Plattenlabel

Apples ehemaliger Global Creative Director für den Musikbereich hat eine neue Firma – und der iPhone-Konzern gibt Geld dazu.

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(Bild: Derick Hudson/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Ein ehemaliger Apple-Manager möchte die Art revolutionieren, wie Künstler Musik auf den Markt bringen – und bekommt dafür finanzielle Unterstützung von seinem Ex-Arbeitgeber. Larry Jackson, zuvor Global Creative Director beim Streamingdienst Apple Music, hat mit Gamma eine "Alternative zu traditionellen Plattenfirmen" gegründet. Mit dabei ist auch der Branchenveteran Ike Youssef, der unter anderem Finanzchef bei Interscope Geffen A&M war.

Das Projekt soll finanziell hervorragend ausgestattet sein. Früheren Medienberichten zufolge habe man Zugriff auf eine Milliarde US-Dollar an Kapital. Wie viel Geld davon von Apple kommt, ist bislang unklar. Zu den weiteren Investoren gehört das unabhängige Filmstudio A24, mit dem Apple auch einen Deal für Originalproduktionen hat, die auf TV+ laufen. Zu den ersten Künstlern, die bei Gamma erscheinen sollen, gehören Usher und Rick Ross, außerdem sollen neue Inhalte von Snoop Dogg hinzukommen, dessen Vertrieb von klassischen Death-Row-Records-Songs Gamma übernehmen soll.

Das Projekt sei ein "Farm to Table"-Vertriebsmodell, was man mit "vom Bauernhof auf den Tisch" übersetzen könnte – Musiker sollen ohne große Umwege direkt an ihr Publikum gelangen. Jackson vermeidet dabei gerne den Begriff des Plattenlabels, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schreibt.

Aktuell nutzt Gamma unter anderem TikTok, um Nutzer auf neue (oder wiederveröffentlichte) Musik aufmerksam zu machen – wie klassische Songs von Snoop Dogg, die dieser zuvor von den Plattformen genommen hatte. Später gelangt das Material dann unter dem neuen Vertrieb zurück auf Spotify & Co. Mit Vydia gibt es aber auch eine eigene Vertriebsplattform, die Gamma letzten Dezember übernommen hat. Man will Künstler in allen Bereichen unterstützen, sei es nun Musik, Videos oder Podcasts.

Die Gamma-Idee hat auch damit zu tun, dass sich zunehmend Finanzinvestoren für die Musikbranche interessieren – und große Kataloge kaufen. Apples ehemaliger Musikboss, Jimmy Iovine, glaubt an die Idee: "Larry hat eine einzigartige Reihe von Talenten, die er im Laufe der Jahre erworben hat", sagte er zu Bloomberg. "Er kommt von der kreativen Seite, er versteht die technische Seite und er weiß, wo sie sich kreuzen."

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(bsc)