Apple gegen niederländischen Regulierer: Strafzahlung steigt auf 20 Millionen

Vier Mal schon ging die Wettbewerbsbehörde ACM gegen Apple vor. Der Konzern erlaube es Dating-Apps immer noch nicht richtig, Geld über Dritte einzuziehen.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Bis zu 50 Millionen Euro an Strafzahlungen sind möglich, wenn sich ein Unternehmen nicht an die Beschlüsse der niederländischen Wettbewerbsbehörde Autoriteit Consument en Markt (ACM) hält. Apple ist gerade dabei, diese Summe in Windeseile zu erreichen: Zum bereits vierten Mal in vier Wochen erging ein entsprechender Beschluss. Die Summe erhöht sich im Wochentakt um 5 Millionen, weshalb Apple nun bei 20 Millionen Euro angekommen ist.

Laut Ansicht der ACM hat der iPhone-Hersteller immer noch nicht adäquat damit begonnen, Dating-Apps zu erlauben, alternative Bezahlsysteme außerhalb des App Store zu verwenden. Der Konzern muss dies eigentlich seit gut einem Monat offiziell umsetzen, nachdem ein entsprechender Beschluss im Dezember ergangen war.

Apple hatte ein komplexes System zur Umsetzung der Vorgabe aufgebaut. So müssen solche Apps eigene Binaries nur für den niederländischen Markt vorhalten, zudem gibt es eine eigene Schnittstelle, über die Apple zu den externen Zahlungen informiert werden möchte. Auf diese schlägt der Konzern dann 27 Prozent Provision auf – ganze 3 Prozent weniger als üblicherweise für In-App-Zahlungen und Abos im App Store fällig werden.

Die ACM sieht mit diesen Versuchen ihren Beschluss weiterhin nicht korrekt umgesetzt. In einer Pressemitteilung zur jüngsten Millionen-Strafe schreibt die Behörde, das Einreichen eigener Binaries für die Niederlande, um Direktzahlungen anbieten zu können, sei "unzumutbar und nachteilig" für die App-Anbieter. Zudem habe man weitere Bedenken gegenüber Apples aktueller Vorgehensweise.

Apple hat gegen den ACM-Beschluss Berufung eingelegt, die Strafzahlungen laufen jedoch weiter. Der Konzern teilte gegenüber App-Anbietern mit, man könne bei Direktzahlungen nicht mit Rückbuchungen, dem Abomanagement und anderen im App-Store-System integrierten Diensten helfen. Indirekt wird davon also abgeraten. Die nur 3 Prozent hohe Ersparnis soll weiterhin offenbar dazu dienen, die Entwickler vor einem Absprung aus Apples Zahlungssystem abzuhalten. Aktuell gilt der Beschluss sowieso nur für Dating-Apps. Diese hatten eine Beschwerde bei der ACM gegen Apple eingereicht.

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(bsc)