Apple hofft auf Chips aus Arizona ab 2024

Um sich von der Fabrikation in Asien unabhängiger zu machen, will Apple mehr Komponenten aus den USA und Europa verwenden. Doch das dauert.

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TSMC

Ohne SoCs von TSMC geht bei Apple wenig.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Lesezeit: 3 Min.

Apple arbeitet unter Hochdruck daran, seine Versorgung mit zentralen Komponenten zu diversifizieren und diese nicht mehr nur aus Asien zu beziehen. Konzernchef Tim Cook äußerste sich vor kurzem gegenüber wichtigen Mitarbeitern dazu, wie weit das Unternehmen dabei bereits gekommen ist. Bei einem internen Meeting, über das die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, sagte Cook demnach, man werde von 2024 an Chips aus einer neuen Fabrik in Arizona beziehen. Dort baut Apples einziger SoC-Lieferant für iPhone, iPad, Mac und Apple TV, die taiwanische Foundry TSMC, gerade eine neue Fertigung auf, die auch brandneue 3-nm-Chips umfassen soll.

Cook, der vor Managern wie Dienstechef Eddy Cue und Retail- und HR-Chefin Deridre O'Brien während einer Europareise gesprochen haben soll, glaubt auch an den Bezug von Chips aus anderen Regionen, darunter Europa. "Wir haben bereits eine Entscheidung getroffen, aus einem Werk in Arizona zu kaufen – und dieses Werk in Arizona wird 2024 in Betrieb genommen", so der Apple-Chef. Man habe also "noch etwa zwei Jahre vor uns, vielleicht etwas weniger". Er sei außerdem sicher, "dass wir auch in Europa einkaufen werden, wenn diese Pläne konkreter werden".

Um welche Art von Chips es sich handelt, sickerte nicht durch. TSMC hat aber offenbar vor, auch die neuesten Apple-SoCs in Arizona zu bauen, zumindest spricht die geplante 3-nm-Fertigung dafür, die das Unternehmen über 10 Milliarden US-Dollar kosten soll. Inwieweit Apple hier selbst Mittel liefert, bleibt unklar – und ob der ambitionierte Zeitplan wirklich eingehalten wird, ebenso. Zudem benötigt das Werk gut ausgebildete Mitarbeiter.

Aktuell konzentriert sich Apples Fertigung vor allem auf China. Komponenten kommen zwar bereits jetzt aus der ganzen Welt, doch asiatische Lieferanten bilden die größte Gruppe. Fielen die TSMC-Werke in Taiwan aus – etwa durch geopolitische Konflikte mit Peking –, stünde Apple ohne seine zentralen SoCs dar, die iPhone & Co. antreiben. Gleichzeitig soll auch die Endmontage mehr und mehr aus China in andere Länder verlagert werden. Hier setzt Apple mit seinem Fertiger Foxconn massiv auf Indien. Aber auch hier kommen die Komponenten noch aus anderen Regionen.

Welche Komponenten Apple zusätzlich in Europa kaufen will, bleibt offen. Die EU-Kommission will jedoch massiv Gelder in die Hand nehmen, um die lokale High-Tech-Fertigung zu fördern – und Foundries wie TSMC suchen auf der ganzen Welt nach Standorten. Der TSMC-Aktie tat die durchgesickerte Aussage Cooks gut: Sie stieg am Mittwoch im rund 3 Prozent. Schon am Dienstag ging es um fast 8 Prozent hoch, nachdem bekannt geworden war, dass der bekannte Investor Warren Buffett sich mit TSMC-Aktien eingedeckt hatte.

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(bsc)