Apple ist angeblich an Universal Music interessiert

Das in der Schwebe befindliche Angebot an Vivendi zum Kauf von Universal Music könnte die logische Ergänzung zu Apples "Rip, Mix, Burn"-Slogans sein.

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Von
  • Oliver Lau

Computerhersteller Apple ist angeblich an dem weltgrößten Tonträgerhersteller, der Universal Music Group, interessiert. Der Macintosh-Hersteller, der in den letzten Monaten heftig seine Vorstellungen vom "Digital Lifestyle" einer vernetzten, digitalen Medienlandschaft propagiert, soll Vivendi Universal zwischen fünf und sechs Milliarden US-Dollar für die Übernahme des weltgrößten Tonträgerherstellers Universal Music Group angeboten haben, berichtet die Tageszeitung Los Angeles Times unter Berufung auf anonyme Quellen. Keine der beiden Firma wollte den Bericht der Los Angeles Times bislang kommentieren.

Apple-Chef Steve Jobs soll bereits seit mehreren Monaten geheime Unterredungen zu diesem Deal geführt haben; unter anderem habe es mehrere Treffen mit dem Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou und anderen hochrangigen Managern des französischen Konzerns gegeben. Ob Jobs das Angebot aber offiziell tatsächlich unterbreiten und ob die Muttergesellschaft es überhaupt annehmen wird, ist bislang noch unklar. Ein Angebot an Vivendi zum Kauf von Universal Music könnte aber die logische Ergänzung zu Apples "Rip, Mix, Burn"-Slogans sein.

Apple könnte durch den Zukauf zur mächtigsten Größe im internationalen Musikgeschäft werden, während Vivendi den immensen Schuldenberg abtragen könnte, der durch die aggresive Expansion unter Jean-Marie Messier angehäuft wurde. Allerdings dürfte es Jobs nicht ganz leicht fallen, die notwendigen Mittel aufzubringen: Immerhin machte Apple selbst im vergangenen Quartal einen Verlust von acht Millionen US-Dollar. Apples Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2002 lag bei 5,74 Milliarden US-Dollar, der Gewinn bei 65 Millionen US-Dollar. Die liquiden Mittel und kurzfristigen Forderungen belaufen sich zusammen auf gerade einmal 4,4 Milliarden US-Dollar.

Die Universal Music Group, zu der beispielsweise auch das Jazz-Label Verve gehört, erzielt derzeit einen Jahresumsatz von rund 6 Milliarden US-Dollar mit dem Verkauf von Platten bekannter Interpreten, darunter etwa U2 oder Luciano Pavarotti. (ola)