Apple meldet angekündigten Gewinn

Am Mittwochabend (Ortszeit) hat Apple Computer seine Quartalsbilanz für das im Dezember beendete Geschäftsquartal bekanntgegeben.

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Von
  • Christian Persson

Am Mittwochabend (Ortszeit) hat Apple Computer seine Quartalsbilanz für das im Dezember beendete Geschäftsquartal bekanntgegeben. Mit 1,6 Milliarden US-Dollar Umsatz und 47 Millionen Dollar Gewinn sehen die Zahlen sogar noch etwas besser aus als in der überraschenden Ankündigung, die Interim-CEO Steve Jobs vor wenigen Tagen auf der Macworld Expo machte.

Von verbesserten Margen und einer Verringerung der laufenden Kosten um 40 Millionen auf 313 Millionen Dollar berichtete Apples Finanzchef Fred Anderson in einer Telefonkonferenz. Er erwarte im nächsten Quartal eine weitere Kostenminderung. Die Zahl der verkauften Einheiten ist gegenüber den vorangegangenen Quartal von 700.000 auf 635.000 gefallen. 21 Prozent davon entfielen auf die neuen G3-Modelle, 11 Prozent auf Notebooks. Der Bestand an liquiden Mitteln ist mit 1,6 Milliarden Dollar weiterhin unkritisch.

Anderson betonte, das jetzt begonnene zweite Geschäftsquartal bringe Apple traditionell schwache Umsätze. Eine Umsatzsteigerung sei daher erst für die im September und Dezember endenden Quartale zu erwarten. Von dem Ende der MacOS-Lizenzierung für Motorola und Power Computing habe Apple bisher noch nicht profitiert, weil beide Firmen ihre Bestände zu Diskount-Preisen liquidiert hätten.

Die vorgelegten Zahlen ließen aufgekommene Gerüchte über eine angeblich geschönte Bilanz sofort verstummen. "Unter dem Strich haben die Burschen großartig gearbeitet, das kann ihnen keiner absprechen," sagte der New Yorker Analyst Lou Mazzucchelli dem Wall Street Journal. Die Zeitung zitiert auch den angesehenen Börsenfachmann Daniel Kunstler von Morgan Securities mit der Aussage, er halte das von Apple angestrebte Geschäftsmodell für tragfähig.

Andere Beobachter äußersten sich demgegenüber sehr skeptisch. Die positive Bilanz sei nur durch den scharfen Sparkurs erreicht worden und nicht durch Wachstum auf der Einnahmeseite. Im Vorjahresquartal hatte der Umsatz noch 2,1 Milliarden Dollar betragen, ein Jahr zuvor sogar 3,1 Milliarden. Immerhin scheint der Umsatzrückgang jetzt gestoppt zu sein, denn das Berichtsquartal liegt etwa gleichauf mit den drei vorangegangenen -- kein schlechtes Zeichen in Anbetracht der reduzierten Produktpalette, die derzeit nur mittlere und gehobene Preisklassen bedient. Mit dem anscheinend geplanten Einstieg in den 1000-Dollar-Markt könnte die Firma ihre Marktanteile wieder ausweiten. (cp)