Apple plant flottere Belieferung durch Ladengeschäfte

Künftig sollen die Retail Stores auch zu Logistikzentren werden – statt Produkte direkt aus China zu verschicken. Den Anfang macht Nordamerika.

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Verkaufsstart iPhone 6s in Hamburg

Neben Service und Shopping sollen die Apple Retail Stores eine neue Funktion übernehmen.

(Bild: dpa, Axel Heimken)

Lesezeit: 2 Min.

Apple plant einem Bericht zufolge Änderungen bei seiner internen Logistik. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg meldet, sollen die hauseigenen Ladengeschäfte des Konzerns, die Apple Retail Stores, künftig eine wichtigere Rolle spielen als zuvor.

Statt die im Online-Angebot des iPhone-Herstellers erworbenen Produkte stets aus der Produktion in China beziehungsweise speziellen Großlogistikzentren zu verschicken, sollen auf Lager vorhandene Geräte künftig direkt aus den Stores versendet werden. Dies gilt zunächst für Nordamerika – Kanada und die Vereinigten Staaten mit ihren über 300 Apple-Läden. Betroffen sind Apple-Produkte selbst, aber auch Zubehör von Drittanbietern.

Sinn und Zweck der Übung ist es, die Liefergeschwindigkeit zu steigern. Eine Auslieferung am gleichen Tag ist zunächst nicht geplant – stattdessen sollen FedEx in den USA und UPS in Kanada frühestens am Tag nach der Bestellung beim Kunden vorbeisehen. Aktuell besteht bereits die Möglichkeit, Produkte in einem Apple-Laden vorzubestellen, online zu bezahlen und dann abzuholen – hier fällt dann der Lieferschritt allerdings komplett weg, nur der Abholvorgang erfolgt zumeist schneller als beim ganz normalen Shopping im Apple Store, da die Bestellung bereits vorbereitet bereitliegt.

Einem internen Apple-Dokument zufolge soll dies vor allem Kunden helfen, die von Distributionszentren weiter entfernt leben als von einem Apple-Laden. Personen, die im Umkreis von 160 Kilometern ihren Wohnsitz haben, bekommen Produkte demnach künftig direkt aus dem Retail Store. Erste entsprechende Tests sollen im Juni und Juli erfolgt sein, nachdem die Stores nach dem Corona-Lockdown wiedereröffnet worden waren. Mittlerweile sollen immer mehr Ladengeschäfte in Kanada und den USA das Modell umgesetzt haben, allerdings noch nicht alle.

Wie die Logistik in den Stores konkret umgesetzt wird, sickerte noch nicht durch – schließlich bedarf es ausreichend Flächen und Mitarbeitern zur Verpackung der Produkte. Ob ein entsprechendes Projekt auch für Deutschland geplant ist, bleibt unklar. (bsc)