Apple räumt Rückdatierung von Aktienoptionen ein

In den Jahren 1996 bis 2002 wurden bei Apple bei 15 Gelegenheiten Aktienoptionen rückdatiert, ergab eine interne Untersuchung.

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Nach drei Monaten Ermittlungsarbeit zur Praxis bei Aktienoptionen hat ein internes Untersuchungsteam bei Apple die Ergebnisse seiner Arbeit vorgelegt. Der Ende Juni geäußerte Verdacht auf Manipulationen hat sich demnach bestätigt. Laut Mitteilung von Apple sind in den Jahren 1997 bis 2002 in dem Unternehmen Aktienoptionen zurückdatiert worden. Bei 15 Gelegenheiten wurden auf Termine rückdadiert, an denen ein günstigerer Aktienkurs höhere Gewinne einbrachte. Der jüngste Vorfall sei im Januar 2002 passiert. Zwei nicht genannte frühere Verantwortliche könnten darin verstrickt sein, es gebe keinen Verdacht gegen Mitglieder des aktuellen Managements. Fred Anderson sei aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden, weil die Vorgänge in seine Zeit als Finanzchef fielen. Er war von 1996 bis 2004 CFO bei Apple.

In einigen Fällen habe Apple-CEO Steve Jobs von den Optionsbewilligungen gewusst. Er habe davon aber nicht profitiert und sei sich nicht über die Folgen im Klaren gewesen. "Ich entschuldige mich bei den Apple-Aktionären und bei den Mitarbeitern für diese Probleme, die unter meiner Aufsicht auftraten und die für Apple völlig untypisch sind", sagte Jobs laut Mitteilung. Er versprach, die Angelegenheit so schnell wie möglich abzuschließen und dafür zu sorgen, dass diese Probleme nicht wieder auftreten. Zunächst müssen höchstwahrscheinlich zurückliegende Bilanzen korrigiert und an die Börsenaufsicht gemeldet werden, schreibt Apple weiter. Das Ausmaß der Korrektur konnte das Unternehmen noch nicht beziffern. Anfang Juli hatten Aktionäre in diesem Zusammenhang bereits wegen angeblichen Verstoßes gegen den Securities Exchange Act of 1934 geklagt. (anw)