Apple spendiert macOS eigenen Nachtmodus

Seit iOS 9.3 passt der Bildschirm von iPhone und iPad die Farbtemperatur automatisch an. Das soll es nun auch beim Mac geben – obwohl es hierfür bereits Apps gibt.

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Apple spendiert macOS eigenen Nachtmodus

So sieht die Nachtschicht auf dem Mac aus.

(Bild: Screenshot via 9to5Mac)

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Apple holt die "Night Shift"-Funktion aus iOS auf den Mac. Das berichten Entwickler, die die seit Dienstagabend verfügbare erste Beta von macOS Sierra 10.12.4 installiert haben. Das auf Deutsch auch unter dem Namen Nachtmodus bekannte Feature verändert die Farbtemperatur – genauer: den Blauwert – des Mac-Bildschirms je nach Uhrzeit, orientiert sich also an Sonnenauf- und Sonnenuntergang des jeweiligen Standorts, der per Geolokalisierung festgestellt wird.

Je später es ist, desto stärker wird vom Betriebssystem der Blauwert des Displays reduziert. Sinn und Zweck der Übung: Nutzer sollen später besser einschlafen können. Auch wenn das wissenschaftlich nicht ganz unumstritten ist, empfinden viele User die Farbtemperaturveränderung als angenehm. Die Funktion ist ein reines Software-Feature, Hardware-Veränderungen sind nicht notwendig. Es ist allerdings möglich, dass Apple den Nachtmodus auf bestimmte Macs beschränkt, die leistungsfähig genug sind.

"Night Shift" erinnert von seiner Funktionsweise her an Apps wie f.lux. Letzteres Indieprojekt gab es zwischenzeitlich auch für iOS – wenn auch nur als Sideloading-App, weil Apple tiefere Eingriffe in sein Mobilbetriebssystem nicht erlaubt. Durch den demnächst in macOS Sierra eingebauten Nachtmodus dürften die Entwickler weitere Nutzer verlieren – auch wenn f.lux deutlich detaillierter konfiguriert werden kann.

Weitere Neuerungen in macOS 10.12.4 betreffen die PDF-API PDFKit – offenbar fixt Apple hier einige Anzeigefehler. Ob die von Entwicklern kritisierten schwerwiegenden Probleme in PDFKit behoben sind, bleibt abzuwarten. Zudem kennt Siri nun auch Cricket-Ergebnisse und erlaubt Diktate im Shanghai-Dialekt.

Wann macOS 10.12.4 für alle Anwender verfügbar sein wird, ist noch unklar – im Frühjahr dürfte es aber noch soweit sein. (bsc)