Apple treibt angeblich Produktionsausbau in Indien voran

Statt China soll nun der Subkontinent mehr und mehr zum Herstellungszentrum werden. Angeblich stehen Milliardeninvestitionen bevor.

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Zwei Wochen nach Indiens Bargeld-Reform: Die Stimmung kippt

Indisches Geld.

(Bild: eurok, CC BY 2.0)

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Im Handelskrieg zwischen den USA und China hat Apple ein Problem: Aktuell werden große Teile der Endmontage sowie der Komponentenherstellung im Reich der Mitte durchgeführt. Entsprechend sucht der iPhone-Hersteller nach Alternativen, um Strafzöllen zu entgehen. Als potenziell wichtiger Alternativstandort gilt Indien. Einem Medienbericht zufolge steht Apple hier nun vor großen Investitionen.

Wie die Times of India in dieser Woche meldete, plant Apple Geldmittel in Höhe von einer Milliarde US-Dollar einzusetzen, um mehr "Made in India"-iPhones zu bauen. Laut einer "offiziellen Quelle" wird der Konzern die Investition wie üblich nicht selbst, sondern über Partner tätigen – Apple produziert seit vielen Jahren nicht selbst, sondern verwendet Auftragsfertiger. Als potenzieller Hersteller auch in Indien gilt der taiwanische Konzern Foxconn, der für Apple die größten Fabriken in China betreibt.

Laut Angaben der Quelle der Times of India soll Apples Budget in neue Produktionsmittel und Fabriken fließen, "um die Nachfrage nach [Apples] Produkten im gesamten globalen Markt" zu decken. Tatsächlich hatte es schon zuvor Berichte gegeben, laut denen iPhones "Made in India" auch nach Europa kommen könnten. Erste Produktionsstätten betreibt Apple über seine Partner auf dem Subkontinent bereits. Diese dienten allerdings zunächst nur dazu, Hardware für Indien zu produzieren, um dadurch Importgebühren einzusparen. Als Standort ist offenbar eine bislang bereits eingerichtete Fabrik in Chennai angedacht. Zahlreiche Komponentenlieferanten sind angeblich ebenfalls daran interessiert, nach Indien zu kommen, um Apples Bedarf zu decken.

Bislang gilt es als äußerst schwierig, Produktionsverlagerungen in Apples Ausmaß aus China durchzuführen. In der Nähe der Endmontagewerke befinden sich zumeist auch die Hersteller der einzelnen Komponenten, die dann "just in time" beliefern. Weder in den USA noch in China oder Vietnam stehen bislang derartige Kapazitäten zur Verfügung. Apple verkauft im Jahr bis zu 100 Millionen iPhones.

US-Präsident Donald J. Trump wollte mit seinen Maßnahmen gegen China unter anderem dafür sorgen, dass Produktionen in die USA zurückgeholt werden. Aktuell sieht es allerdings danach aus, dass diverse Konzerne lieber andere Standorte in Asien suchen, für die noch keine Strafzölle erhoben werden.

(bsc)