Apple will Nutzer direkt über Behördenanfragen informieren

Der iPhone-Hersteller warnt Nutzer künftig "in den meisten Fällen", wenn Strafverfolgungsbehörden Daten einsehen wollen. Weitere US-IT-Konzerne beabsichtigen ebenfalls, verstärkt zu informieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von

Behördenanfragen verschiedener Länder zu Apple-Geräten im vergangenen Jahr

US-IT-Konzerne informieren inzwischen häufig, wieviele Daten von US-Behörden angefragt werden. Dazu gehören etwa Facebook, Google, Microsoft und Yahoo, die Anfang des Jahres ersmtals Angaben zu Geheimdienstanfragen veröffentlichten. Beispielsweise Google, Microsoft, Apple oder Yahoo veröffentlichen aber auch regelmäßige Transparenzberichte über allgemeine Behördenanfragen. Bislang aber wurden User nicht direkt informiert, wenn Anfragen zu ihren Accounts vorlagen. Dies soll sich nun ändern.

Eine Apple-Sprecherin hat in der Washington Post für die nächsten Wochen Richtlinien-Änderungen versprochen, nach denen User direkt informiert werden sollen, wenn Behördenanfragen zu ihren Accounts eingehen. Auch Microsoft, Google und Facebook sollen ähnliches planen.

Sobald Strafverfolgungsbehörden persönliche Informationen einsehen wollen, sollen Nutzer "in den meisten Fällen" eine Nachricht von Apple erhalten, betonte der Konzern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte Apple nach eigener Angabe zwischen 1000 und 2000 Anfragen zu 2000 bis 3000 Nutzerkonten von US-Behörden erhalten.

Das US-Justizministerium kritisierte, auch bei Polizei-Nachfragen könne das Benachrichtigen betroffener Nutzer den Ermittlungen schaden oder Zeugen in Gefahr bringen. Anfragen von US-Geheimdiensten bleiben für die Nutzer aber nach wie vor geheim.

Die US-Konzerne müssen nach den Enthüllungen um ausufernde Überwachung durch die NSA verstärkt um das Vertrauen der Nutzer kämpfen. Zugleich zeigten sie sich selbst vom Ausmaß der Ausspähung schockiert, etwa als berichtet wurde, dass der Geheimdienst sich in den ungeschützten Datenverkehr zwischen den Rechenzentren von Google und Yahoo eingeklinkt hatte. Seitdem setzen sie verstärkt auf Verschlüsselung. (lbe)