Apple will mehr Filme lizenzieren, um TV+-Archiv aufzufüllen

Bislang gibt es in Apples Streamingdienst nur gelegentlich bekannte Archivware, wie man sie von Netflix und Co. kennt. Das könnte sich ändern.

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Apple TV 4K mit HomePod mini.

Apple TV 4K mit HomePod mini.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple möchte seinen Nutzern mehr bekannte Filmtitel im Rahmen von TV+ bieten. Dazu verhandelt das Unternehmen mit großen Hollywood-Studios, meldet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Schon jetzt gibt es in dem Streamingdienst gelegentlich Archivware, allerdings auf besondere Weise: Filme wie "Gravity" oder "Mean Girls" waren für einige Monate allein für US-Nutzer abrufbar, dann verschwanden sie wieder. Dieses Experiment sei erfolgreich verlaufen, so der Bericht. Apple habe nun "viele weitere" Studios kontaktiert, um sich mehr Material zu besorgen und es auch international zugänglich zu machen.

Neu ist es nicht, dass Streamingdienste Lizenzen nur über einen gewissen Zeitraum halten. So gibt es im Netz beispielsweise Listen, wann Filme auf Netflix wieder verschwinden. Für Nutzer ist das eine unschöne Erfahrung, müssen diese doch erst suchen, wo ein Streifen zu finden ist – und gegebenenfalls den Dienst wechseln. Apple arbeitete allerdings noch einen Hauch extremer, da der Konzern die kurzzeitig verfügbaren Filme quasi als Geschenk an die Nutzerschaft vermarktet, das jedoch nur eine eingeschränkte Zeit zur Verfügung steht.

Ob sich das jetzt ändert oder die Strategie so bleibt, ist unklar. In diesem Jahr soll sich Apple Lizenzen für insgesamt 50 Filme aus Hollywood gesichert haben, darunter auch Klassiker wie "Titanic". Die Studios hätten bereits darauf gewartet, dass der Konzern sich mehr Archivware sichert. Dies soll auch dabei helfen, Nutzer zu halten, statt dass diese von Streamingdienst zu Streamingdienst springen. Unterhaltungskonzerne wie Disney oder Warner Discovery sind zudem mittlerweile eher bereit, Konkurrenten mit Lizenzen zu versorgen, statt das Material nur über ihre eigenen Streamingdienste wie Disney+ oder Max zu verteilen. Dabei geht es um die Steigerung des Gesamtumsatzes.

Bei TV+ soll sich aber die grundlegende Strategie nicht ändern. Diese setzt voll auf Originalware, die Apple in Kooperation mit Studios oder gar mit seiner eigenen Produktionsabteilung und kleineren Firmen umsetzt. Das gelingt zunehmend gut: Shows wie "Ted Lasso" oder "The Morning Show" sind Publikums- und Kritiker-Lieblings mit zuletzt 72 Emmy-Nominierungen.

Allerdings hat Apple Probleme mit besonders teuren Produktionen wie dem Spionagefilm "Argylle", der schlechter gelaufen sein soll als erhofft. Apple TV+ soll in den USA einen Nutzungsanteil von nur 11 Prozent haben, Netflix ist mit 55 Prozent der Haushalte deutlich darüber.

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(bsc)