Apple wirft populäres Entwicklertool Dash aus dem App Store

Der Hersteller der Anwendung, mit der sich unter anderem die iOS- und OS-X-API-Dokumentation offline lesen lässt, soll angeblich Apples Onlineladen "manipuliert" haben. Dem Entwickler wurde auch der Developer-Zugang gesperrt.

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Apple wirft populäres Entwicklertool Dash aus dem App Store

Dash läuft unter macOS.

(Bild: Hersteller)

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Ärger um das bekannte Entwicklerwerkzeug Dash: Apple hat die 25 Euro teure App, mit der sich zahlreiche API-Dokumentationen für Apple-Betriebssysteme offline einsehen lassen, aus dem Mac App Store genommen – und zwar zunächst kommentarlos. Das berichtet der Developer des Herstellers Kapeli in seinem Blog.

Seinen Angaben zufolge warf ihm Apple auf Nachfrage vor, Beweise gefunden zu haben, wonach Bewertungen für Dash in dem Onlineladen "manipuliert" worden seien. Neben der Verbannung der Anwendung aus dem App Store wurde Kapeli auch der Developer-Account gesperrt, der zentrale Zugang zu allen Entwicklerdiensten des iPhone- und Mac-Produzenten. Eine Möglichkeit, gegen die Entscheidung Widerspruch einzulegen, scheint es nicht zu geben.

Phil Schiller, Apples Marketingleiter und seit Dezember letzten Jahres auch offiziell für den Betrieb von Apples App-Läden zuständig, schrieb in einer E-Mail an einen Apple-Kunden, der sich über die Verbannung von Dash beschwerte, er habe sich die Sache angesehen und ihm sei mitgeteilt worden, dass die App aufgrund "betrügerischer Aktivitäten" entfernt worden sei.

Apple kündige häufig Entwicklerzugänge, wenn Fälle von "Ratings and Review Fraud" vorlägen – dazu gehörten auch Aktivitäten, die das Ziel hätten, "anderen Entwicklern zu schaden". Apple nehme seine Verantwortung hier "sehr ernst" und tue das im Interesse aller Kunden und Entwickler. Er hoffe, der Kunde verstehe, wie wichtig es sei, den App Store "vor wiederholten betrügerischen Aktivitäten" zu schützen. Nähere Angaben, wie sich diese bei Dash äußerten, machte Schiller nicht.

Apple bekommt regelmäßig Kritik von Entwicklern zu hören, in den App Stores zu undurchsichtig zu agieren. Zuletzt war etwa eine umstrittene Sticker-App für iMessage zunächst zugelassen und dann verwarnt worden. Dash wird allerdings weiter angeboten. Kapeli verkauft die App direkt über seine eigene Website weiter und erlaubt es, App-Store-Lizenzen zu migrieren. (bsc)