Apples "Batterygate": Es gibt Geld

Nach einer Sammelklage in den USA wegen der iPhone-Drosselung vor einigen Jahren wird nun gezahlt. Viel pro Nutzer ist es allerdings nicht.

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Apples "Batterygate": Es gibt Geld

Das iPhone 7 war betroffen.

(Bild: WDnet Creation/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die für Apple bis zu 500 Millionen US-Dollar teure Sammelklage wegen der "Batterygate"-Affäre hat ihr Auszahlungsstadium erreicht. Auf einer neuen Website können Betroffene aus den Vereinigten Staaten von Amerika – Bürger oder Inhaber von Greencards – nun Schadenersatz geltend machen, falls sie sich von Apples problematischer Leistungsdrossel benachteiligt sahen.

Wer allerdings hoffte, damit richtig gutes Geld verdienen zu können, wird enttäuscht: Pro Person darf ein iPhone-Besitzer, der seine Betroffenheit nachweisen muss, nur 25 US-Dollar verlangen, also gut 22,50 Euro. Mehr haben die Anwälte für einzelne User nicht herausgehandelt, zumal die Zahl der Berechtigten nicht klein sein dürfte. Insgesamt hat Apple eine Summe zwischen 310 und 500 Millionen Dollar reserviert – je nachdem, wie viele Betroffene sich melden.

Als Teilnehmer anmelden darf sich jeder, der ein iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus oder SE besitzt oder besessen hat, das mit iOS 10.2.1 oder später lief. Alternativ sind auch iPhone 7 oder 7 Plus mit iOS 11.2 oder später erlaubt. Es gilt ein zeitliches Limit: DIe Geräte müssen sich vor dem 21. Dezember 2017 im Besitz des Anspruchsinhabers befunden haben. Er oder sie muss zudem eine "reduzierte Performance" auf seinem oder ihrem Gerät erlebt haben – bei den betroffenen iPhones griff automatisch eine Leistungsdrossel, sobald das Betriebssystem einen angeschlagenen Akku festgestellt hatte.

Wer die 25 Dollar haben möchte, muss seinen Anspruch bis zum 6. Oktober 2020 eingereicht haben. Danach verfällt dieser. Die sogenannten Claims werden über obige Website oder auch per Post entgegengenommen. Apple hatte das Verfahren, das vor dem U.S. District Court for Northern California lief, mit einem Vergleich beendet. Dieser besagt, dass der Konzern keine Schuldeinräumung vornimmt, mit dem Settlement aber "beschwerliche und teure Rechtsstreitigkeiten" vermeiden will.

Der Hersteller betonte stets, man habe die Leistungsdrosselung eingeführt, um eine unerwartete Notabschaltung des iPhones bei schlechtem Akku zu verhindern. Klar kommuniziert wurde das allerdings nicht, erst als eine immer größere Zahl frustrierter iPhone-Besitzer die teils erhebliche Ausbremsung ihrer Geräte durch Tests und Benchmarks dokumentierte, entschuldigte sich Apple und tauschte ein Jahr lang den Akku zum Pauschalpreis von knapp 30 Euro aus. Seit 2019 sind die Preise bereits wieder gestiegen. (bsc)